Migration von Fachkräften und ökonomische Integration

Der wirtschaftliche Erfolg setzt kluge Auswahlprinzipien und Integrationsmaßnahmen voraus

Sabanci University, Turkey, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Die Erfahrungen der großen Einwanderungsländer zeigen, dass zu Arbeitszwecken eingereiste Migranten in ihrer ökonomischen Integration durchweg erfolgreicher sind als Zuwanderer, die aus humanitären Gründen oder als Familienangehörige eingereist sind. Allerdings macht der wachsende zwischenstaatliche Wettbewerb um internationale Fachkräfte gezielte Integrationsmaßnahmen umso notwendiger. Ohne eine vorausschauende Verknüpfung von Auswahl und Integration ist auch der wirtschaftliche Erfolg von hochqualifizierten Migranten kein Selbstläufer.

AustralienFachkräfteEinreisegenehmigungen nach Art der Zuwanderung

Wichtige Resultate

Pro

Eine am Qualifikationsniveau orientierte Auwahl von Zuwanderern korrespondiert am besten mit der langfristigen ökonomischen Bedarfslage des Aufnahmelandes.

Per Auswahl zugelassene Migranten haben deutlich bessere Arbeitsmarktperspektiven als andere Zuwanderergruppen.

Hochqualifizierte Immigranten stimulieren Innovationen und nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

Die Beschäftigung hochqualifzierter Zuwanderer kann auch einen positiven Lohneffekt für dann wieder stärker nachgefragte Geringqualifizierte haben.

Sind mehr Hochqualifizierte auf dem Arbeitsmarkt verfügbar, steigt das Steueraufkommen.

Contra

Die Gestaltung von Auswahlverfahren für Fachkräfte ist komplex, weil sie die sich wandelnden ökonomischen Rahmenbedingungen berücksichtigen muss.

Auch hochqualifzierte Migranten stehen vor dem Problem der Anerkennung und angemessenen Entlohnung ihrer Qualifikationen auf dem Arbeitsmarkt.

Kurzfristige Bedarfsänderungen sind schwer abzuschätzen und deshalb keine solide Grundlage für ein Auswahlverfahren.

Eine gesteuerte Zunahme hochqualifizierter Zuwanderung zieht üblicherweise eine Reduzierung familiär oder humanitär bedingter Einreisegenehmigungen nach sich.

Kernbotschaft des Autors

Die bevorzugte Zulassung von qualifizierten Immigranten bringt eine größere Wahrscheinlichkeit mit sicht, dass die Arbeitsmarktintegration erfolgreich gelingt. Das Misserfolgsrisiko ist damit allerdings keineswegs automatisch gebannt. Das Design des Auswahlverfahrens muss sorgfältig gestaltet und evaluiert werden und insbesondere auf die langfristig sich abzeichnenden Arbeitsmarktveränderungen abgestimmt sein. Um den bestmöglichen Nutzen zu erzielen, muss es von Integrationsprogrammen begleitet werden, die vor allem den Transfer des Humankapitals erleichtern.

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