Relevanz des Themas
Die Auswirkungen von Migration auf die langfristige Steuer- und Abgabenbelastung der Bevölkerung sind ein zentraler, aber bislang zu wenig empirsch untersuchter Faktor bei der Abschätzung der ökonomischen Gesamteffekte der Zuwanderung. Je nach Charakteristika und Größe der Zuwanderergruppen und des Umfangs ihres Leistungsbezugs bzw. Steueraufkommens können zusätzliche oder aber verringerte Belastungen für einheimische Steuerzahler die Folge sein. Mit zunehmender Integration nehmen die entstehenden Kosten in aller Regel ab. Zu Beginn stehen Kosten für Erziehung und Bildung im Vordergrund.
Wichtige Resultate
Pro
Je besser die Qualifikation von Migranten, umso geringer fallen etwaige zusätzliche Steuerbelastungen für Einheimische aus.
Mit der Aufenthaltsdauer steigt die Wahrscheinlichkeit positiver Effekte für die einheimischen Steuerzahler.
Den größten Kostenfaktor der Integration machen Erziehung und Bildung aus. Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe und Gesundheitsvorsorge verursachen geringere Kosten.
Contra
Der Bevölkerungsanteil von Migranten ist zu klein, als dass allein ihre Steuern und Beiträge langfristige Haushaltsdefizite in alternden Gesellschaften auffangen könnten.
Es mangelt bislang an einer soliden Datengrundlage, um den fiskalischen Effekt von Migration im Detail ermitteln zu können.
Vorliegende Schätzungen der Steuerzahlereffekte berücksichtigen die jüngsten weltweiten Migrationsbewegungen noch nicht.