Relevanz des Themas
Formale Bildung steigert das Einkommen und schafft weiteren individuellen Nutzen. Die gesellschaftlichen Vorteile können diesen Ertrag aber noch übertreffen. So zeigt die Forschung, dass ein höheres durchschnittliches Bildungsniveau in einer Region auch für deren geringqualifizierte Einwohner mit Einkommensvorteilen verbunden ist. Absolventen von Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, technologischen und mathematischen Fächern (MINT) scheinen aufgrund ihrer Rolle als Treiber von Innovation und Wachstum besonders starke externe Effekte zugunsten der Gesellschaft auszulösen.
Wichtige Resultate
Pro
Aus wirtschaftstheoretischer Sicht generiert Bildung externen Nutzen, etwa durch soziales Lernen und Synergien bei der Problemlösung.
Empirische Studien zeigen eine positive Korrelation zwischen höherem lokalen Bildungsniveau und höheren ökonomischen Erträgen.
Externe Humankapital-Effekte treten vor allem dann auf, wenn sich die Zahl von Hochschulabsolventen in einer Region erhöht.
Ein Anstieg des lokalen Bildungsniveaus schafft für alle Arbeitnehmer Vorteile, insbesondere für geringer Qualifizierte.
Vor allem MINT-Absolventen scheinen solche Humankapital-Externalitäten zu generieren.
Contra
Eine positive Korrelation zwischen Bildungsniveau und externen Effekten kann darauf zurückgehen, dass Hochqualifizierte in Hochlohnregionen ziehen.
Auch nicht beobachtbare Faktoren können lokales Bildungsniveau und Löhne steigern
Eine Steigerung des Bildungsniveaus durch Migration könnte für manche einheimischen Beschäftigten nachteilig sein.
Mehr Humankapital kann die lokalen Preise nichthandelbarer Güter und Dienstleistungen (z.B. Wohnraum) zum Nachteil von geringer Qualifizierten steigen lassen.
Mit dem lokalen Bildungsniveau kann auch die soziale Ungleichheit steigen, falls überwiegend besser Qualifizierte profitieren.