Rekrutierungsintensität

Die Arbeitsmarktdynamik hängt entscheidend davon ab, wie intensiv Unternehmen nach neuen Mitarbeitern suchen

Federal Reserve Bank of Chicago, USA

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Relevanz des Themas

Wollen Unternehmen neue Mitarbeiter gewinnen, ist es mit der klassischen Stellenausschreibung oft nicht getan. Qualifikationsanforderungen wie auch das Lohnangebot müssen mitunter an die Marktsituation angepasst werden. Inwieweit Arbeitgeber auf alternative Rekrutierungsmethoden zurückgreifen, hängt von der wirtschaftlichen Lage des jeweiligen Unternehmens und der Konjunktur insgesamt ab. So hat die anhaltend niedrige Rekrutierungsintensität dazu beigetragen, dass das Beschäftigungswachstum in den USA nach der Krise von 2007-2009 nur schleppend wieder in Gang gekommen ist.

Wieder mehr offene Stellen in den USA, doch die Rekrutierungsintensität stagniert

Wichtige Resultate

Pro

Die Rekrutierungsintensität ist ein wichtiger Aspekt von Neueinstellungen und der Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Geringe Rekrutierungsintensität kann die strukturelle Arbeitslosigkeit verstärken.

Dynamisch wachsende Unternehmen rekrutieren intensiver.

Gut bezahlte Stellen sind meist mit höherem Rekrutierungsaufwand und mehr Vorstellungsgesprächen verbunden.

Contra

Die meisten Arbeitsmarkttheorien ignorieren die Rekrutierungsintensität, was die Analyse von Politikmaßnahmen erschwert.

Die Rekrutierungsintensität ist schwer messbar und von Ökonomen kaum untersucht.

Über die Bedeutung unterschiedlicher Rekrutierungsmethoden und das Potenzial für Politikmaßnahmen ist wenig bekannt; angebots- bzw. nachfragebedingte Veränderungen lassen sich mit den bisherigen Erkenntnissen nicht identifizieren.

Kernbotschaft des Autors

Die Rekrutierungsintensität ist ein wichtiger Faktor für den Stellenbesetzungsprozess auf der Mikro- wie auf der Makroebene. Die anhaltend niedrige Rekrutierungsintensität in den USA seit 2009 ist dafür mitverantwortlich, dass der Beschäftigungsaufbau nicht mit der wieder steigenden Zahl offener Stellen Schritt hält. Beschäftigungsfördernde Maßnahmen sollten daher berücksichtigen, wie Arbeitgeber mit ihrer Rekrutierungspraxis auf unterschiedliche Rahmenbedingungen reagieren.

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