Führt ein regional höheres Bildungsniveau zu Vorteilen für die Gesellschaft insgesamt?

Der individuelle Nutzen besserer Bildung ist groß, der gesamtgesellschaftliche Vorteil wohl noch größer

Oklahoma State University, USA, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Formale Bildung steigert das Einkommen und schafft weiteren individuellen Nutzen. Die gesellschaftlichen Vorteile können diesen Ertrag aber noch übertreffen. So zeigt die Forschung, dass ein höheres durchschnittliches Bildungsniveau in einer Region auch für deren weniger gut qualifizierte Einwohner mit Einkommensvorteilen verbunden ist. Absolventen von Naturwissenschaften, Ingenieurwesen, technologischen und mathematischen Fächern (MINT) scheinen aufgrund ihrer Rolle als Treiber von Innovation und Wachstum besonders starke externe Effekte zugunsten der Gesellschaft auszulösen.

Höheres Einkommen für Hochschulabsolventen
                        in Staaten mit überdurchschnittlichem Bildungsniveau, USA 2012

Wichtige Resultate

Pro

Die ökonomische Theorie deutet auf den externen Nutzen von Bildungsvorteilen in einer Region hin; (u.a. Lernen von Gleichaltrigen, Synergien bei der Problemlösung).

Empirische Studien zeigen eine positive Korrelation zwischen höherem lokalen Bildungsniveau und höheren ökonomischen Erträgen.

Externe Humankapital-Effekte treten vor allem dann auf, wenn sich die Zahl von Hochschulabsolventen in einer Region erhöht.

Ein Anstieg des lokalen Bildungsniveaus schafft für alle Arbeitnehmer Vorteile, insbesondere für geringer Qualifizierte.

Solche Humankapital-Externalitäten scheinen bei MINT-Absolventen besonders ausgeprägt zu sein.

Contra

Die ökonomische Theorie deutet auf den externen Nutzen von Bildungsvorteilen in einer Region hin; (u.a. Lernen von Gleichaltrigen, Synergien bei der Problemlösung).

Empirische Studien zeigen eine positive Korrelation zwischen höherem lokalen Bildungsniveau und höheren ökonomischen Erträgen.

Externe Humankapital-Effekte treten vor allem dann auf, wenn sich die Zahl von Hochschulabsolventen in einer Region erhöht.

Ein Anstieg des lokalen Bildungsniveaus schafft für alle Arbeitnehmer Vorteile, insbesondere für geringer Qualifizierte.

Solche Humankapital-Externalitäten scheinen bei MINT-Absolventen besonders ausgeprägt zu sein.

Kernbotschaft des Autors

Studien finden in der Regel eine positive kausale Einkommenswirkung von Hochschulbildung und Qualifikationsniveau in einer Region – auch für geringer Qualifizierte. Der Umfang dieses externen Effekts formaler Bildung variiert offenbar je nach Art des Humankapitals und fällt bei MINT-Absolventen besonders groß aus. Politikstrategien, die den Bestand an Hochschulabsolventen (vor allem der MINT-Fächer) erhöhen, dürften davon nachhaltig profitieren. Zu den Maßnahmen können neben gezielten Bildungsanstrengungen auch die Zuwanderung von Hochqualifizierten und ein erleichterter Arbeitsmarktzugang für Immigranten zählen.

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