Relevanz des Themas
Globalisierung und Automatisierung haben enorme Produktivitäts- und Wohlfahrtsgewinne, aber auch eine massive Reallokation von Jobs, Qualifikationen und Einkommen mit sich gebracht. Das sozialpolitische Standardrepertoire scheint ungeeignet, um die Automatisierungs- und Globalisierungsgewinne angemessen zu verteilen und den Strukturwandel bei Arbeitsplätzen und Qualifikationen voranzutreiben. Unter bestimmten Voraussetzungen ließen sich diese Ziele mit einem bedingungslosen Grundeinkommen besser erreichen. Es wäre simpel, transparent und mit geringem Verwaltungsaufwand verbunden, aber wohl nur über Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen an anderer Stelle zu finanzieren.
Wichtige Resultate
Pro
Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte zur Umverteilung von Automatisierungs- und Globalisierungsgewinnen beitragen.
Da es einkommensunabhängig ist, entsteht keine „Transferfalle“.
Das System ist einfach, transparent und mit geringen Verwaltungskosten verbunden.
Es schützt gegen makroökonomische Schocks und Risiken der Automatisierung und Globalisierung.
Einige experimentelle Studien deuten darauf hin, dass sich das bedingungslose Grundeinkommen positiv auf Arbeitsangebot, Bildungsentscheidungen und Verantwortungsbewusstsein auswirken könnte.
Contra
Die Umsetzung eines bedingungslosen Grundeinkommens dürfte Steuererhöhungen oder Einsparungen bei anderen öffentlichen Leistungen erfordern.
Mikrosimulationsstudien deuten darauf hin, dass sich das Arbeitsangebot bei Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens verringern könnte.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte Arbeitsmoral, Motivation und Autonomie untergraben.
Das Einkommen würde auch denen zuteil, die es nicht „verdient“ haben.