Relevanz des Themas
Ein auffälliges Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, Angehörigen unterschiedlicher Ethnien oder anderen Arbeitsmarktgruppen zieht unweigerlich die Frage nach sich, inwiefern Diskriminierung seine Ursache bildet. Dekompositionsverfahren unterstützen die Wissenschaft dabei, eine differenzierte Antwort zu geben, ob es sich bei solchen Unterschieden um Kompositionseffekte handelt (abweichende Verteilung beobachtbarer Variablen wie etwa Bildung), oder ob Struktureffekte vorliegen (abweichende Resultate beobachtbarer und nicht beobachtbarer Variablen). Häufig deutet ein signifikanter Struktureffekt wie unterschiedliche Bildungsrenditen auf Diskriminierung hin.
Wichtige Resultate
Pro
Mit der Dekompositionsmethode lassen sich potenzielle Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt analysieren.
Dekompositionsverfahren weisen auf Faktoren hin, die für die Erklärung von Lohnunterschieden wichtig sind, wie etwa Unterschiede in der Bildungsteilhabe zwischen Gruppen.
Die Dekompositionsmethode liefert der Politik Ansätze zur Reduzierung von Ungleichheit.
Dekompositionsverfahren lassen sich leicht implementieren und sind in gängiger Statistik-Software enthalten.
Contra
Dekompositionsverfahren basieren auf nicht testbaren Grundannahmen.
Die Ergebnisse von Dekompositionsverfahren hängen von der Auswahl der Referenzgruppen ab; dies erschwert die exakte Bestimmung von Kompositions- und Struktureffekten.
Eine verallgemeinernde kausale Interpretation lässt die Dekompositionsmethode aufgrund der nicht veränderbaren Gruppenidentität eines Individuums nicht zu.
Die Dekompositionsresultate verhalten sich sensitiv zu Wahl der ausgelassenen kategorialen Variable.