Relevanz des Themas
Die Politik verlässt sich darauf, dass Unternehmen Arbeitsplätze bereitstellen, Einkommen generieren, Innovationen entwickeln, Steuern zahlen, Wettbewerb schaffen und vieles mehr. Aufgrund des Facettenreichtums von Unternehmertum kommt es bei der Diagnose, Analyse, Prognose und Förderung unternehmerischen Handelns darauf an, geeignete Messmethoden anzuwenden. Zu messen sind unter anderem die Art (Solo-Selbstständigkeit vs. Unternehmensgründung), Motivation (Notgründer vs. Chancengründer) und das Wachstumspotenzial von Neugründungen. Ein tieferes Verständnis der Herausforderungen solcher Messungen kann die Gründungsförderung verbessern helfen.
Wichtige Resultate
Pro
Die unterschiedlichen Dimensionen von Unternehmertum lassen sich mithilfe diverser Messwerte erfassen.
Präzisere Messoptionen können helfen, bestimmte Arten von Unternehmertum gezielt zu fördern, etwa Gründungen mit hohem Wachstumspotenzial.
Eine vergleichende Analyse verschiedener Aspekte von Gründungen (z.B. „not-motiviert“ vs. „chancen-motiviert“) ist sinnvoll.
Das Wachstumspotenzial von Neugründungen lässt sich z.B. anhand von Finanz- oder Beschäftigungskennzahlen messen.
Contra
Die Messung von Neugründungen unterschätzt wahrscheinlich die unternehmerische Tätigkeit, gerade in Entwicklungsländern.
Für viele Länder, insbesondere solche mit geringen Einkommen, ist die Datenlage dürftig.
Unterschiedliche Rechnungslegungsstandards schränken die internationale Vergleichbarkeit von Unternehmensdaten ein.
Das Wachstumspotenzial lässt sich, im Vergleich zu den Gründungsmotiven, schwer messen.
Der Mangel an Vergleichswerten bremst die Gründungsforschung.