Relevanz des Themas
Mindestens neun Länder bieten derzeit einkommensabhängige Studiendarlehen auf Basis des Einkommensteuertarifs an. Im Vergleich dazu birgt das klassische Finanzierungsmodell über staatlich garantierte Bankkredite einige wirtschaftliche Risiken, insbesondere Rückzahlungsschwierigkeiten für Geringverdiener und Zahlungsausfälle. Probleme mit der Kreditwürdigkeit und potenziell hohe Subventionen aus Steuergeldern lassen sich mit einkommensabhängigen Studiendarlehen umgehen, allerdings erfordert die effektive Schuldeneintreibung einen ausgeklügelten Rückzahlungsmechanismus.
Wichtige Resultate
Pro
Einkommensabhängige Kredite sorgen für Konsumglättung, indem sie den Anteil der Schuldenlast am verfügbaren Einkommen insbesondere für Geringverdiener reduzieren.
Die Kopplung der Tilgungsbeträge an die tatsächlichen Einkünfte versichert gegen Zahlungsausfall.
Wenn Steuersystem und Meldewesen entsprechend funktionieren, kann die Rückzahlung effizient organisiert werden.
Staatliche garantierte Bankdarlehen bieten eine Ausfallversicherung für den Gläubiger, nicht aber für den Schuldner.
Contra
Bankdarlehen können bei Zahlungsausfall die private Kreditwürdigkeit des Schuldners gefährden.
Studienfinanzierungsmodelle, die auf Bankkrediten basieren, verfestigen die Ungleichheit beim Bildungszugang, zumal wirtschaftlich schwächere Studierende einen tendenziell höheren Schuldenberg fürchten müssen.
Einkommensabhängige Kredite sind mit anspruchsvollen Verwaltungsanforderungen verbunden, die nicht in allen Ländern erfüllbar sind.