Relevanz des Themas
Die erfassten Arbeitsstunden sind ein wertvoller Konjunkturindikator und unverzichtbar zur Schätzung von Produktivitätswachstum und Stundenlöhnen. Ihre korrekte Erfassung ist deshalb von großer Bedeutung. Das US Bureau of Labor Statistics (BLS) veröffentlicht gleich drei Datenserien zu durchschnittlichen Wochenstunden. Sie liefern ein uneinheitliches quantitatives Bild, stimmen jedoch in der qualitativen Aussage zu zyklischen Schwankungen der Arbeitszeiten weitgehend überein. Die hier zusammengefassten Studien machen die Niveauunterschiede plausibel, können Trendabweichungen aber nur teilweise erklären.
Wichtige Resultate
Pro
Im Durchschnitt werden in der Haushaltsbefragung des BLS richtig die wöchentlichen Arbeitsstunden pro Person und nach Hauptbeschäftigung korrekt angegeben.
Alle drei BLS-Datenserien zeigen ein ähnliches zyklisches Verhalten der Arbeitsstunden.
Quantitative Abweichungen können durch konzeptionelle und Reichweitenunterschiede der Datenserien erklärt werden.
Seit Beginn der 1990er Jahre spiegeln die drei Serien ähnliche Trends der Arbeitszeitentwicklung wider.
Contra
Niveau- und Trendunterschiede zwischen den BLS-Serien sind signifikant; langfristige Trendabweichungen lassen sich nur teilweise erklären.
In der Haushaltsbefragung werden Mehrfachbeschäftigungen eher untererfasst und Arbeitsstunden in Zweitjobs zu hoch angesetzt. Diese Messfehler gleichen sich aber weitgehend aus, so dass die Gesamtarbeitszeit in etwa richtig erfasst wird.
Auf Grundlage der Wochenarbeitszeit ermittelte Jahreswerte überschätzen die Jahresstundenzahl, denn die Referenzzeiträume lassen die meisten Feiertage unberücksichtigt.
Für andere Länder gelten diese Ergebnisse aufgrund anderer Erhebungsmethoden nicht pauschal.