Relevanz des Themas
Rücküberweisungen sorgen für wachsende und immer stabilere Geldflüsse in Entwicklungsländer, was sie zunehmend politikrelevant macht. Da die Überweisungen direkt an die Privathaushalte in den Herkunftsländern gehen, ist davon auszugehen, dass sie die Haushaltsentscheidungen beeinflussen, nicht zuletzt hinsichtlich der Kinderzahl. Für die Empfängerländer ergeben sich daraus wichtige politische Implikationen, auch auf kommunaler Ebene, für die ein genaueres Verständnis der Zusammenhänge zwischen Geldströmen und Geburtenraten hilfreich ist.
Wichtige Resultate
Pro
Überweisungsströme erhöhen die Fertilität, wenn Kinder als Investition in die „private Altersvorsorge“ gelten.
Durch das Zusatzeinkommen steigern Überweisungszuflüsse die Fertilität, wenn Kinder als „normale Güter“ betrachtet werden.
Heimatüberweisungen ermöglichen die Gründung von Familien und kleinen Familienbetrieben, für deren Führung eine Großfamilie wiederum Vorteile bietet.
Überweisungszuflüsse ermöglichen den Ausbau von Wohnraum für mehr Kinder.
Contra
Wenn ein Teil des Geldes für Bildung, Gesundheit oder Ernährung ausgegeben wird, können Überweisungszuflüsse die Fertilität verringern.
Überweisungen verringern die Fertilität, wenn Kinder als „inferiore Güter“ betrachtet werden.
Überweisungsströme lindern Armut und führen somit zu niedrigeren Geburtenraten.
Heimatüberweisungen ermöglichen die Gründung von Kleinunternehmen, die den Bedarf an Kindern als „Zukunftsinvestition“ reduzieren und die Frauenerwerbstätigkeit steigern.
Rücküberweisungen beeinflussen künftige Migrationsströme und führen vermehrt zu Brain Drain, was die Fertilitätsraten reduziert.