Relevanz des Themas
Die Verlagerung von Arbeitsplätzen birgt vor allem für Arbeitnehmer mit langer Beschäftigungsdauer erhebliche Risiken durch längere Arbeitslosigkeit und Lohneinbußen bei Folgejobs. Überwiegend besteht die Reaktion auf Arbeitsplatzabbau in einer – unkoordinierten – Kombination von Arbeitslosenversicherung und Abfindungen. Weniger entwickelte Länder verlassen sich aufgrund der administrativen Komplexität von Arbeitslosenversicherungen häufig ganz auf verpflichtende Abfindungszahlungen von Arbeitgeberseite. Existieren beide Optionen, ist deren systematische Koordination wichtig – dies begegnet jedoch Schwierigkeiten im Falle lediglich freiwilliger Abfindungsregeln.
Wichtige Resultate
Pro
Im Idealfall kann ein integriertes System aus Arbeitslosen- und Lohnausfallversicherung Lohneinbußen bei Arbeitsplatzabbau vollständig ausgleichen.
Hohe Verluste aufgrund von Arbeitsplatzverlagerung treten vor allem bei Langzeitbeschäftigten ein; tarifliche Lohnausfallregelungen in Form von Abfindungen sind hier eine praktikable Alternative zu Lohnversicherungen.
Die Lohnverluste einzelner Arbeitnehmer sind häufig groß, doch die Verlagerung von Langzeit-Arbeitsplätzen tritt selten auf, so dass die Gesamtsumme der zu erwartenden Abfindungszahlungen eher gering ausfallen wird.
Contra
Nur wenige Länder verfügen über Daten zu Lohnverlusten, die für die Konzeption eines verbesserten Absicherungssystems benötigt werden.
Der praktische Wert von Abfindungen als tarifliche Lohnversicherung hängt von der Art des Zusammenhangs zwischen Verdienstausfall und Beschäftigungsdauer ab.
Arbeitnehmer mit langer Betriebszugehörigkeit sind oft ältere Arbeitnehmer; Verluste durch Arbeitsplatzverlagerungen in zeitlicher Nähe zum Ruhestand sind aufgrund alternativer Vorruhestands- oder Erwerbsunfähigkeitsleistungen schwer zu quantifizieren.