Relevanz des Themas
Unter Ökonomen war lange die Überzeugung verbreitet, leistungsbasierte Bonuszahlungen wirkten leistungsfördernd. Viele Arbeitgeber setzen solche Prämien ein, um ihre Beschäftigten zu motivieren. Seit einiger Zeit wird dieses Instrument unter Personalverantwortlichen allerdings kontrovers diskutiert, und zahlreiche Firmen setzen stattdessen wieder auf feste Löhne oder haben kollektive Leistungsanreizsysteme wie Gewinnbeteiligungen oder Teamanreize etabliert. Welcher Ansatz optimal ist, hängt von der jeweiligen betrieblichen Konstellation ab. Individuelle Bonuspläne sind kein Patentrezept zur Mitarbeitermotivation.
Wichtige Resultate
Pro
Boni können leistungsfördernd wirken, wenn objektive Maße zur Bewertung von wichtigen Leistungsaspekten verfügbar sind und die Beschäftigten genügend Spielraum haben, die eigene Leistung wirksam zu steigern.
Boni motivieren Menschen mit geringer Aufgabenmotivation.
Teamboni können die Leistung steigern, da Peer-Effekte und soziale Präferenzen das Trittbrettfahrerproblem mindern.
Contra
Bonussysteme können zu Verzerrungen führen, wenn Mitarbeiter mit mehreren Aufgaben gleichzeitig befasst sind und der jeweils betriebene Aufwand nur schwer zu beurteilen ist.
Auf Mitarbeiter mit sehr gewissenhafter Arbeitseinstellung wirken leistungsabhängige Boni nur begrenzt.
Das Instrument von Bonuszahlungen beeinflusst auch andere Managementpraktiken zur Mitarbeitermotivation – möglicherweise negativ.
Individuelle Bonuszahlungen gehen oft auf subjektive, tendenziell verzerrte Leistungsbewertungen zurück.