Frauen und Kriminalität

In den letzten 50 Jahren haben Frauen ihre Erwerbs- wie auch ihre Kriminalitätsquoten gesteigert

University of Essex, UK

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Relevanz des Themas

Die Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen und nähert sich in vielen Ländern der Erwerbsquote von Männern an. Die gleiche Tendenz zeigt sich im „Markt“ für Verbrechen, auch wenn nach wie vor deutlich mehr Männer kriminellen Aktivitäten nachgehen. Technologischer Fortschritt und soziale Normen haben Frauen vermehrt aus dem Haushalt auf den Arbeitsmarkt, aber eben auch in die Kriminalität gebracht. Aus politischer Sicht ergibt sich daraus die Frage, ob die Maßnahmen zur Verbrechensvorbeugung dem wachsenden Frauenanteil unter Straftätern Rechnung tragen sollten.

Weniger als 10% der Häftlinge in Industrieländern sind weiblich

Wichtige Resultate

Pro

Frauen begehen heute mehr Straftaten als früher, aber noch längst nicht so häufig wie Männer.

Diese „Geschlechterlücke“ ergibt sich zum Teil aus der geringeren kriminellen Energie und der größeren Risikoaversion von Frauen.

Da Frauen mit jungen Kindern seltener kriminell werden, kann die Familienförderung hier positive Effekte erzielen.

Verheiratete Frauen werden seltener straffällig, weil sie häufiger Kinder haben und durch das Einkommen des Ehemannes besser abgesichert sind.

Ein Abbau der Lohnnachteile geringqualifizierter Frauen könnte deren Kriminalitätsneigung zusätzlich verringern.

Contra

Die herkömmliche Verbrechensvorbeugung unterscheidet nicht zwischen Frauen und Männern, zumal wenig über die spezifische Motivationslage weiblicher Straftäter bekannt ist.

Technologischer Fortschritt und der Wandel sozialer Normen hat mehr Frauen auf den Arbeitsmarkt, aber auch in die Kriminalität gebracht.

Ein weiterer Anstieg der Erwerbsbeteiligung von Frauen lässt zugleich eine wachsende weibliche Beteiligung an kriminellen Aktivitäten erwarten.

Die Angleichung der Geschlechterrollen dürfte auch dazu führen, dass Frauen mehr Straftaten begehen.

Das Justizsystem scheint gegenüber weiblichen Straftätern nachsichtiger zu sein.

Kernbotschaft des Autors

Eine Geschlechterlücke gibt es nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch bei der Kriminalität, wobei die von Frauen verübten Straftaten ebenfalls zunehmen. Mehr Freiheiten für Frauen bedeuten zugleich mehr Gelegenheiten für kriminelle Aktivitäten. Trotz zunehmender sozialer Gleichheit sind die Polizei- und Justizsysteme mit weiblichen Straftätern immer noch nachsichtiger. Maßnahmen zum Abbau der Lohnunterschiede zwischen gering- und hochqualifizierten Frauen, etwa durch mehr Bildungsanreize, könnten die Kriminalität unter sozial schwächeren Frauen verringern. Auch die Förderung von Ehe und Familie kann weiblicher Kriminalität vorbeugen helfen.

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