Beschäftigung in Familienunternehmen

Firmen in Familienbesitz bieten höhere Arbeitsplatzsicherheit, aber niedrigere Löhne

Paris School of Economics, and CNRS, France, and IZA, Germany

one-pager full article

Relevanz des Themas

Familienunternehmen sind in den meisten Ländern weit verbreitet. Im Vergleich zu anderen Firmen weichen ihre Zielsetzungen, Führungs- und Managementstile oft deutlich ab. Die daraus resultierenden Folgen für die Beschäftigten sind erst seit jüngerer Zeit Gegenstand wissenschaftlicher Analysen. Insgesamt vermitteln Familienunternehmen mehr Arbeitsplatzsicherheit, sind eher in der Lage, bei angespannten Arbeitsbeziehungen Konflikte zu vermeiden, und bieten ihren Beschäftigten bei geringer Arbeitsmarktregulierung impliziten Versicherungsschutz. All das hat aber auch seinen Preis.

Verbreitung von Familienunternehmen

Wichtige Resultate

Pro

Familienunternehmen bieten mehr Arbeitsplatzsicherheit, da sie ihr Beschäftigungsniveau nicht so stark an ökonomische Schocks anpassen.

Arbeitskonflikte sind in Familienunternehmen weniger intensiv und seltener.

Familienunternehmen können einen Ersatz für Arbeitslosenversicherungen oder Beschäftigungsgarantien bieten, indem sie ihre Belegschaften gegen Risiken absichern.

Fehlzeiten sind in Familienunternehmen – wohl aufgrund höherer Mitarbeitermotivation – geringer.

Contra

Familienunternehmen zahlen niedrigere Löhne.

Die Managementmethoden von familiengeführten Unternehmen sind of weniger effizient (v.a. wenn der älteste Sohn dem Firmengründer nachfolgt).

CEOs aus der Inhaberfamilie arbeiten weniger als andere CEOs – möglicherweise prägen eher Beziehungen als Leistungskriterien die Karrieren in Familienunternehmen.

Kernbotschaft des Autors

In Familienunternehmen folgt die Beschäftigung in vieler Hinsicht anderen Regeln als in „normalen“ Betrieben. Sie agieren „paternalistischer“, bieten ihren Belegschaften mehr Sicherheit und sind in der Lage, langfristige implizite Verträge einzuhalten, die offenbar auch dem Betrieb nutzen. Gleichzeitig zahlen sie jedoch niedrigere Löhne. Auch in ihren Managementpraktiken unterscheiden sie sich stark von anderen Unternehmen, denen sie aber im Hinblick auf wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit sehr ähnlich sind. Politisch sind deshalb insbesondere die mitarbeiterbezogenen Aspekte von Familienunternehmen relevant.

Full citation

Full citation

Data source(s)

Data type(s)

Method(s)

Countries