Relevanz des Themas
Rückkehrmigration kann zahlreiche ökonomische Vorteile mit sich bringen. Sie verschafft die Chance, im Ausland erwirtschaftetes Einkommen in die Gründung einer Existenz zu investieren und Kreditrestriktionen vor Ort zu umgehen. Das erworbene Humankapital kann für ein höheres Erwerbseinkommen in der Heimat sorgen. Ob Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommensniveau von zurückkehrenden Migranten profitieren, hängt jedoch nicht nur von deren Erfolg im Ausland ab. Voraussetzung ist auch, dass das Humankapital und die Investitionen der Rückkehrer sinnvoll zum Einsatz kommen können. Erforderlich ist eine Politik, die die Wiedereingliederung von zurückkehrenden Arbeitsmigranten gezielt unterstützt.
Wichtige Resultate
Pro
Im Durchschnitt verlassen zwei von fünf Migranten ihr Zielland innerhalb der ersten fünf Aufenthaltsjahre wieder.
Mit ihren Ersparnissen im Ausland wächst die Wahrscheinlichkeit, dass Rückkehrer ein Unternehmen gründen.
Der Erwerb von Humankapital im Ausland trägt dazu bei, nach der Rückkehr ein höheres Einkommen als vergleichbare Nicht-Migranten zu erzielen.
Rückkehrmigranten bringen neue Ideen und Wertvorstellungen mit, die sich ökonomisch und politisch positiv auswirken können.
Rückkehrmigration kann vorteilhaft für die wirtschaftliche Entwicklung des Heimatlandes sein.
Contra
Bürokratische Barrieren können Investitionen von Rückkehrern erschweren.
Im Ausland erworbenes Humankapital entspricht nicht immer den Fähigkeiten, die auf dem heimatlichen Arbeitsmarkt erforderlich sind.
Heimatinstitutionen stehen den von Rückkehrern mitgebrachten Vorstellungen womöglich eher ablehnend gegenüber.
Nicht alle Migranten, die nach Hause zurückkehren, waren im Ausland erfolgreich.
Bislang liegen nur wenige und inkonsistente Daten zur Rückkehrmigration vor, so dass wissenschaftliche Analysen erschwert werden.