Relevanz des Themas
Angesichts der negativen sozialen und ökonomischen Folgen hoher Arbeitslosigkeit stellt sich die Frage, wie sich die finanzielle Absicherung gegen den Beschäftigungsverlust in schlechten Zeiten verbessern lässt, ohne die Arbeitsanreize zu senken und die öffentlichen Haushalte mittelfristig stärker zu belasten. Eine mögliche Lösung ist ein regelbasiertes System, das die Großzügigkeit der Leistungen (in Bezug auf Lohnersatzrate, Bezugsdauer und Anspruchsberechtigung) an die Arbeitslosenquote koppelt.
Wichtige Resultate
Pro
Die Effektivität der Arbeitslosenversicherung kann gesteigert werden, wenn die Leistungen in wirtschaftlich schlechten Zeiten großzügiger ausfallen.
Ein geringeres Leistungsniveau bei starker Konjunktur kann zusätzliche Beschäftigungsanreize setzen.
Solche flexiblen Regelungen sind mit ausgeglichenen öffentlichen Haushalten innerhalb des Konjunkturzyklus vereinbar.
Ein regelbasiertes System sorgt dafür, dass Anpassungen an die jeweilige konjunkturelle Lage automatisch erfolgen.
Contra
Konjunkturabhängige Leistungen stellen die Verwaltung der Arbeitslosenversicherung vor erhebliche administrative Herausforderungen.
Die Festlegung der „Triggerpunkte“, die Leistungsänderungen im System auslösen, kann sich schwierig gestalten.
Das Arbeitslosenversicherungssystem ist so zu kalibrieren, dass sich eine hohe strukturelle Arbeitslosigkeit nicht verfestigt.
Es besteht die Gefahr, dass politische Einflussnahme zu asymmetrischen Reaktionen auf den Konjunkturzyklus führt.