Relevanz des Themas
In einem formellen Arbeitsvertrag kann nicht alles festgelegt werden, was Beschäftigte wann zu tun haben. Informelle Beziehungen, insbesondere Vertrauen, ermöglichen es Führungskräften, ein Unternehmen produktiver zu gestalten. Unternehmen mit hohem Vertrauen sind profitabler und wachsen schneller. Ihre Manager können Entscheidungen delegieren und darauf bauen, dass die Beschäftigten dieses Vertrauen zurückzahlen. Mitarbeiter sind oft besser informiert als ihre Vorgesetzten, so dass Unternehmen, die sich ausschließlich auf formale Verträge verlassen, Profitmöglichkeiten verpassen.
Wichtige Resultate
Pro
Formelle Arbeitsverträge sind unvollständig, so dass informelle Vereinbarungen notwendig sind, auf gegenseitigem Vertrauen zwischen Managern und Beschäftigten beruhen.
Das Vertrauen ergibt sich aus persönlichen Beziehungen, dem Ansehen der Vorgesetzten und sozialen Normen.
Vertrauen ermöglicht effektivere Aufgabenzuweisung und Strukturen, die Fähigkeiten der Mitarbeiter besser nutzen und so die Rentabilität steigern.
Wettbewerb auf dem Produktmarkt kann für ein höheres Maß an Vertrauen in Unternehmen sorgen, da er zu mehr Produktivität anspornt.
Contra
Krisen können Vertrauen erschüttern, da es Managern in schwierigen Zeiten schwerer fällt, gegebene Zusagen einzuhalten.
Durch externe negative Schocks geht Vertrauen im Laufe der Zeit eher verloren, als dass es erworben wird.
Die Mobilität der Arbeitskräfte erschwert die Entstehung von Vertrauen – kürzere Beschäftigungsverhältnisse verringern die Reputationsverluste für Manager, die ihr Wort brechen.
Vertrauen ist in Organisationen schwer zu handhaben, weil es in einer Kombination aus sozialen Normen, Managementpraktiken und individuellen Beziehungen besteht.