Relevanz des Themas
Übliche Kennziffern wie die Bildungs- und Ausbildungsdauer erfassen länderübergreifende Unterschiede beim Qualifikationserwerb und ihre Arbeitsmarktrelevanz nur unzureichend. Die unmittelbare Messung insbesondere kognitiver und sozio-emotionaler Fähigkeiten liefert genauere Hinweise auf potenzielle individuelle Produktivitätsunterschiede als die reine Quantität der Bildung. Die Forschung zeigt, dass insbesondere kognitive Fähigkeiten für die Erklärung des erzielten Lohnes relevant sind, während sozio-emotionale Kompetenzen stärker mit Erwerbs- und Bildungsentscheidungen verknüpft sind.
Wichtige Resultate
Pro
Vor allem kognitive, aber auch sozio-emotionale Fähigkeiten (wie Gewissenhaftigkeit und emotionale Stabilität) wirken sich auf das Arbeitseinkommen aus.
Vor allem sozio-emotionale, aber auch kognitive Kompetenzen beeinflussen die Erwerbsbeteiligung und Beschäftigungswahrscheinlichkeit.
Kognitive und sozio-emotionale Fähigkeiten prägen Bildungsentscheidungen und -ergebnisse.
Contra
Befragungsdaten erfassen potenziell nicht alle Fähigkeiten eines Individuums und bergen ein erhebliches Messfehlerrisiko.
Schulbildung, kognitive und sozio-emotionale Fähigkeiten sind eng verknüpft; ihre jeweiligen Auswirkungen lassen sich nur schwer unterscheiden.
Die meisten Belege für kausale Zusammenhänge stammen aus Hochlohnregionen; in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen fehlt es bislang an (Panel-)Daten zu diesem Thema.