Relevanz des Themas
China hat in den vergangenen Jahrzehnten mit einem jährlichen BIP-Wachstum von etwa 10 Prozent großen ökonomischen Fortschritt verzeichnet. Die rasche Bevölkerungszunahme hat ihren Teil dazu beigetragen, doch die gesellschaftliche Alterung verändert diese Konstellation inzwischen grundlegend. Eine Schlüsselrolle beim Ausgleich von Arbeitskräftemangel kommt der Land-Stadt-Migration zu, die allerdings mit erheblicher sozialer Ungleichheit einhergeht: Migranten aus dem ländlichen Raum übernehmen schlecht bezahlte und unattraktive städtische Jobs – diese ineffiziente Allokation und Diskriminierung behindert die Binnenmigration.
Wichtige Resultate
Pro
Die Arbeitslosigkeit ist auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren, die chinesische Wirtschaft nähert sich der Vollbeschäftigung.
Der ländliche Raum verfügt über ein beachtliches Reservoir junger Arbeitskräfte und stellt damit potenziell einen wichtigen Faktor im Umgang mit der Alterung der Bevölkerung dar.
In den letzten zwei Jahrzehnten sind die Realeinkommen von ländlichen Migranten und Stadtbewohner gestiegen.
Contra
Die rasche Alterung der chinesischen Bevölkerung wird die öffentlichen Finanzen massiv belasten.
Der insgesamt geringe Anteil junger Menschen dürfte die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpfen lassen.
Die Regierungspolitik beeinträchtigt die Wanderungsbereitschaft von Land-Stadt-Migranten: sie verdienen weniger, sind häufiger arbeitslos und haben nur eingeschränkten Anspruch auf Sozialleistungen.
Im Vergleich zu Entwicklungsländern sind chinesische Arbeitskräfte inzwischen deutlich teurer – viele ausländische Firmen haben bereits ihre Standorte aus China verlagert.