Relevanz des Themas
Leistungsturniere unter Beschäftigten sind mit Blick auf Entlohnung, Beförderung, Bonuszahlung und Mitarbeitermotivation heute keine Seltenheit mehr. Arbeitsverträge, die auf dem Turnierprinzip basieren, können leistungsfördernde Wirkung zeigen und somit klassischen Vergütungsregeln überlegen sein. Sie können allerdings auch negative Effekte sowohl für die Beschäftigten wie auch für das Management erzeugen. Aufgrund intensiver Forschungsarbeiten ist die Wissenschaft in der Lage, sehr gezielte Empfehlungen zum Einsatz dieses Führungsinstruments zu geben.
Wichtige Resultate
Pro
Leistungsturniere unter Beschäftigten führen zu starken Verhaltensanreizen und einer deutlich höheren Leistungsbereitschaft.
Leistungsturniere liefern nicht-monetäre Stimuli in Form von Anerkennung und Erfolg.
Im Vergleich zu anderen Entlohnungsformen erfordern turnierbasierte Modelle geringere Vorab-Information über die gezeigte individuelle Leistung.
Äußere Einflüsse, wie etwa Aktienkursschwankungen, haben bei wettbewerblicher Entlohnung einen geringeren Einfluss auf die Leistungsbereitschaft.
Mit Leistungsturnieren ist ein doppelt positiver Effekt verbunden: leistungsfähigere Beschäftigte üben produktivere Tätigkeiten aus.
Contra
Das Sieg-oder-Niederlage-Prinzip von Turnieren führt zu steigender Einkommensungleichheit.
Die relativen Anreize des Turnierprinzips können zu Entmutigungseffekten unter weniger leistungsfähigen Beschäftigten führen.
Der durch Turniere stimulierte Wettbewerb kann zu egoistischeren, weniger kooperativen und ineffizienten Verhaltensweisen am Arbeitsplatz führen.
Leistungsturniere können kontraproduktive Effekte in Form von Täuschung oder Absprachen unter Beschäftigten provozieren.
Weibliche Angestellte könnten sich ungeachtet besserer Qualifikation von Turnieren abschrecken lassen.