Beeinflusst Wohneigentum den Bildungserfolg?

Humankapitalinvestitionen werden durch Wohneigentum erleichtert, doch die direkten Wirkungen auf den Bildungserfolg sind nicht eindeutig

University of Sydney, Australia

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Relevanz des Themas

Der Besitz von Wohneigentum hat erhebliche Bedeutung für Individuen und Gesellschaft. Auf der sozialen Ebene ist das tendenziell größere bürgerschaftliche Engagement von Eigentümern relevant, auf der Ebene des Individuums ist es vor allem der durchschnittlich größere Bildungserfolg ihrer Kinder. Die ursächliche Zusammenhang zwischen Wohneigentum und Bildung wird vor allem durch indirekte Mechanismen hervorgerufen. Der direkte positive Einfluss ist weniger eindeutig belegt – er zeigt sich am deutlichsten bei Haushalten mit geringem Einkommen.

Höheres Bildungsniveau von Kindern aus Haushalten mit
      Wohneigentum (USA)

Wichtige Resultate

Pro

Der Besitz von Wohneigentum ist in der Regel mit besseren und stabileren Wohnverhältnissen und größerer Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement verknüpft.

Kinder aus Haushalten mit Wohneigentum erzielen größere Bildungserfolge als Kinder aus Mieterhaushalten.

Wohneigentum erleichtert die Umgehung unvollkommener Kapitalmärkte und Bildungsinvestitionen.

Der bildungsbezogene Nutzen des Wohneigentums ist bei Geringverdienerhaushalten am stärksten ausgeprägt.

Contra

Wohneigentum führt nicht automatisch zu mehr Bildungserfolg; die Wirkung tritt eher in Form haushalts- und nachbarschaftsbezogener Effekte ein.

Die Forschung vermittelt noch kein klares Bild zum Einfluss des Wohneigentums auf die Bildungsteilhabe.

Bei Wohneigentümer-Haushalten tritt ein Selbstselektionseffekt ein: Ihre Kinder würden ohnehin relativ bessere Bildungserträge erzielen.

Die Förderung von Wohneigentum muss sorgfältig konzipiert werden, wenn sie positive Bildungseffekte erreichen will.

Wohneigentum kann die räumliche Mobilität einschränken, Arbeitslosigkeit vergrößern und die positiven Bildungseffekte zunichte machen.

Kernbotschaft des Autors

Forschungsergebnisse zeigen, dass Kinder von Wohneigentümern im Vergleich zu Gleichaltrigen aus Mieterhaushalten bessere Bildungsresultate erzielen. Ein direkter Zusammenhang lässt sich allerdings nur schwer nachweisen. Neuere Studien nutzen innovative Methoden, um den kausalen Zusammenhang von Wohneigentum und Bildungserfolg zu analysieren. Demnach sind die Vorteile bei geringer verdienenden Haushalten mit Wohneigentum besonders ausgeprägt. Steuer- und transferpolitische Anreize sollen die Wohneigentumsrate steigern, müssen aber zielgruppengerecht konzipiert werden, wenn damit auch positive Bildungseffekte erreicht werden sollen.

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