Relevanz des Themas
Das künftige Wirtschaftswachstum in den Staaten Mittel- und Osteuropas (MOE) wird von der Dynamik des technologischen Fortschritts im Inland und der systematischen Einbindung der Länder in globale Wertschöpfungsketten abhängen. Zwar stehen erhebliche Mittel aus den Strukturfonds der Europäischen Union zur Verfügung, doch es mangelt der Politik vor Ort noch an Zielgenauigkeit und Effizienz. Sie setzt ganz auf die Förderung von Forschung und Entwicklung (F+E), vernachlässigt aber Faktoren wie Managementerfahrung, Know-how, Qualitätssicherung und technische Planung, die für mehr Produktivität sorgen. Innovationspolitik muss zum Ziel haben, den technologischen Strukturwandel systematisch voranzubringen.
Wichtige Resultate
Pro
Die Verknüpfung von inländischen Technologieanstrengungen mit dem Import von Equipment und neuen Management-Techniken kann die technologische Modernisierung beschleunigen.
Neben Forschungsaktivitäten sind Produktionsfähigkeit und Engineering wesentliche Voraussetzungen für mehr Innovationsdynamik.
Ein Zugewinn an Produktionsfähigkeit trägt am stärksten zum Produktivitätswachstum in bei.
Die MOE-Volkswirtschaften sind primär in den einfacheren Segmenten der globalen Wertschöpfungsketten tätig und profitieren von der vertikalen Spezialisierung in Kooperation mit Unternehmen aus Nordeuropa.
Contra
In den MOE-Staaten bilden Technologietransfer und nicht primär F+E-fokussierte Innovationspolitiken einen wichtige, aber vernachlässigte Triebfeder technologischer Innovationen.
Die Innovationspolitik der MOE-Staaten ahmt mit ihrer starken F+E-Förderung Vorbilder in Nordeuropa nach, berücksichtigt aber die spezifischen Gegebenheiten im eigenen Land zu wenig.
Die MOE-Volkswirtschaften geben ausländischen Direktinvestionen zu großen Vorrang gegenüber der Qualitätsverbesserung nachgelagerter Strukturen.