Relevanz des Themas
Die Zahl der Hochschulabsolventen, die einen Teil ihres Studiums im Ausland absolviert haben, hat weltweit stark zugenommen. Internationale Austauschprogramme erfreuen sich großer Beliebtheit, doch worin besteht ihr unmittelbarer Nutzen für die Studierenden? Oft wird geltend gemacht, dass ein Auslandsstudium die spätere Beschäftigungsfähigkeit verbessere, weil es besonders nachgefragte Kompetenzen vermittele. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Berufstätigkeit im Ausland erhöhe sich, so dass Austauschprogramme vor allem für Studierende von Vorteil seien, die auf den internationalen Arbeitsmarkt streben. Die meisten empirischen Belege sind jedoch qualitativer Natur und basieren auf kleinen Stichproben.
Wichtige Resultate
Pro
Auslandsstudienprogramme können ihren Absolventen Fähigkeiten und Erfahrungen vermitteln, die bei Arbeitgebern besonders gefragt sind.
Absolventen von Auslandsstudienprogrammen sind mit größerer Wahrscheinlichkeit im Ausland berufstätig – einen besonderen Nutzen haben somit Studierende mit dem Ziel einer internationalen Karriere.
Auslandsstudienprogramme können die Beschäftigungsaussichten von Studierenden aus relativ benachteiligten Verhältnissen verbessern.
Contra
Die Entscheidung für ein Auslandsstudium muss nicht aus Nutzenerwägungen erfolgen, sondern kann durch „Abenteuerlust“ motiviert sein.
Die im Vergleich größere Beschäftigungsfähigkeit von Hochschulabsolventen mit Auslandsaufenthalten kann auch den Einfluss unbeobachteter individueller Merkmale wie Persönlichkeitseigenschaften widerspiegeln.
Die meisten bisherigen Studien zum Zusammenhang zwischen Auslandsstudium und Beschäftigungsfähigkeit sind qualitativer und anekdotischer Natur.