Relevanz des Themas
Trotz rückläufiger Verhandlungsmacht erreichen die Gewerkschaften eine Lohnprämie für tarifvertraglich organisierte Beschäftigte. Der Eindruck täuscht, kollektive Tarifverhandlungen hätten sich auf den modernen Arbeitsmärkten überlebt. Zwar fehlt es nicht an politischen Forderungen, die Verhandlungsrechte der Arbeitnehmerseite zugunsten der Flexibilität zu beschneiden, doch es gelingt den Gewerkschaften sehr häufig, mit den Arbeitgebern auf Basis von Produktivitätswachstum zu kooperieren. In diesem Fall profitieren Unternehmen wie Beschäftigte von Lohnzuwächsen. Ohne den gewerkschaftlichen Einfluss wäre die Einkommensgleichheit wohl weit stärker ausgeprägt.
Wichtige Resultate
Pro
Gewerkschaften sorgen in Verhandlungen mit den Arbeitgebern für verbesserte Arbeitsbedingungen der Beschäftigten.
Gewerkschaftlich organisierte Arbeitnehmer profitieren in Form einer ausgehandelten Lohnprämie.
Die gewerkschaftliche Verhandlungsmacht sorgt darüber hinaus für Vorteile bei den zusätzlich gewährten Sozialleistungen.
Gewerkschaften reduzieren die Lohnungleichheit.
Die Lohnprämie wirkt antizyklisch und sorgt für eine stabilere Reallohnentwicklung im Geltungsbereich der jeweiligen Tarifverträge.
Contra
Gewerkschaften verringern die Beschäftigungsflexibilität.
Gewerkschaften behindern Marktbereinigungen.
Durch die überregionale Vereinheitlichung von Löhnen tritt eine Verzerrung des Arbeitsangebots ein.
Gewerkschaften schaden Unternehmen, wenn die betriebliche Rendite gestiegener Löhne gering bleibt.
Kann die Lohnprämie nur zu Lasten des Unternehmensertrags gezahlt werden, droht dies den Unternehmenserfolg und das Beschäftigungswachstum zu beeinträchtigen.