Relevanz des Themas
Im internationalen Vergleich altert die finnische Gesellschaft besonders schnell. Die schrumpfende Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter verteilt die Last steigender Renten- und Gesundheitsausgaben auf eine kleiner werdende Gruppe von Arbeitnehmern, und der Spielraum für mehr Wirtschaftswachstum durch erhöhten Einsatz von Arbeitskräften schwindet. Die finanzielle Tragfähigkeit des Sozialstaates setzt eine hohe Beschäftigungsquote der Erwerbsfähigen voraus. Jüngste Beschäftigungszuwächse tragen zur fiskalischen Entlastung bei, doch die hohe Gesamt- und Langzeitarbeitslosigkeit bereiten erhebliche Probleme.
Wichtige Resultate
Pro
Erwerbsbeteiligung und Beschäftigungsquoten Älterer sind erheblich gestiegen.
Die Arbeitslosigkeit ist infolge der Großen Rezession relativ hoch, hat jedoch nicht das dramatischere Niveau der Krisenzeiten in den 1990er Jahren erreicht.
Die Arbeitslosigkeit ist zwischen 2015 und 2018 stark zurückgegangen.
Das geschlechtsspezifische Lohngefälle hat sich verringert – teils geht dies allerdings auf Arbeitsplatzverluste von Männern in den Rezessionsjahren zurück.
Die Lohnungleichheit hat sich nicht verändert und ist im Vergleich zu den meisten anderen fortgeschrittenen Ländern eher gering ausgeprägt.
Contra
Die Beschäftigungsquote der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist im Vergleich zu anderen nordischen Ländern gering.
Langzeitarbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung und versteckte Arbeitslosigkeit verharren auf hohem Niveau.
Das BIP lag bis 2016 unter dem Niveau von 2008; die Realeinkommen sind seit 2010 kaum gewachsen.
Einige Indikatoren weisen auf eine wachsende Diskrepanz zwischen den Fähigkeiten, die für neue Jobs benötigt werden, und den Fähigkeiten von Arbeitsuchenden hin.