Gründungsförderung für Arbeitslose: Potenziale und Grenzen

Existenzgründungsbeihilfen sind ein wirksames arbeitsmarktpolitisches Instrument zum Abbau der Arbeitslosigkeit

Potsdam University, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Die Förderung des Übergangs aus der Arbeitslosigkeit in eine selbstständige Erwerbstätigkeit hat sich als Alternative zu traditionellen Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik bewährt. Staatlich geförderte Gründungen sind insbesondere für Menschen interessant, deren Arbeitskraft in abhängiger Beschäftigung nicht ausreichend honoriert wird oder die aufgrund von Strukturwandel oder anderen Arbeitsmarktbeschränkungen nur wenige Stellenangebote vorfinden. Gründungszuschüsse bieten eine „doppelte Dividende“, wenn erfolgreiche Neugründungen das Wachstum fördern und weitere Arbeitsplätze schaffen.

Geförderte Gründungen haben hohe Überlebensraten

Wichtige Resultate

Pro

Geförderte Gründungen haben hohe Überlebensraten.

Die Beschäftigungseffekte von Gründungszuschüssen sind beachtlich, die Einkommenseffekte moderat.

Die positiven Effekte sind für benachteiligte Arbeitsmarktgruppen wie Frauen, Jugendliche und Geringqualifizierte besonders groß.

Geförderte Gründungen können zusätzliche Jobs schaffen.

Mögliche Mitnahmeeffekte (wenn die Gründung auch ohne Subvention erfolgt wäre) dürften geringer sein als befürchtet.

Contra

Geförderte Gründungen wachsen langsamer und schaffen weniger Jobs als reguläre Start-ups.

Staatlich geförderte Gründungen sind weniger innovativ.

Eine mögliche Verdrängung effizientere Unternehmen durch geförderte Gründungen ist schwierig zu bewerten.

Insgesamt benötigen subventionierte Gründungen zum Erfolg ein stärkeres Engagement der Beteiligten.

Geförderte Neugründungen erfordern oft zusätzliche nicht-monetäre Unterstützung wie Coaching und Mentoring.

Kernbotschaft des Autors

Existenzgründungsbeihilfen sind dazu geeignet, Arbeitslosigkeit abzubauen und die Arbeitsmarktchancen der Betroffenen zu verbessern. Geförderte Gründungen tragen außerdem zur Bildung von Humankapital und Arbeitsmarktnetzwerken bei, sodass die Gründer im Falle eines Scheiterns leichter eine abhängige Beschäftigung finden. Da das Potenzial für Gründungen aus der Arbeitslosigkeit begrenzt ist, lässt sich die Förderung nicht uneingeschränkt ausbauen und muss auf Freiwilligkeit beruhen. Erfolgsvoraussetzung ist neben einer angemessenen Förderdauer ein geprüfter Businessplan. Ziel sollte ein wachsendes Unternehmen sein, auch im Sinne der Gesamtwirtschaft.

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