Relevanz des Themas
Das Reservoir an berufsbezogenen Fertigkeiten und Qualifikationen gilt allgemein als Triebfeder für Produktivität, Innovationen und neue Arbeitsplätze. Fehlende Passgenauigkeiten von Fähigkeiten und Jobanforderungen (Mismatch) werden als Ursache für mangelnde Arbeitsmarktdynamik angesehen. Doch massive Investionen in Bildung und Ausbildung sind deshalb noch lange kein „Königsweg”. ie Wissenschaft zeigt, wie wichtig vor allem kognitive und soziale Kompetenzen für den Arbeitsmarkterfolg sind. Die Jobs selbst können erheblich zur Erweiterung dieser menschlichen Fähigkeiten beitragen und damit wiederum Innovationen und neue Beschäftigung schaffen.
Wichtige Resultate
Pro
Grundlegende, für die Arbeitsproduktivität zentrale kognitive und soziale Fähigkeiten werden in frühen Lebensphasen geprägt.
Am Arbeitsplatz findet eine kontinuierliche Weiterentwicklung von technischem und sozialem Know-how statt, die sich in beruflichem und Einkommenserfolg auszahlt.
Weiterbildung vor und im Verlauf der Beschäftigung zahlt sich insbesondere dann aus, wenn sie Defizite des bestehenden Ausbildungssystems ausgleicht und eng mit konkreter Arbeitserfahrung verknüpft ist.
Hoch entwickelte Fähigkeiten können in Volkswirtschaften mit geringer Produktivität und durchschnittlich geringerem Ausbildungsniveau Innovationen und Beschäftigung besonders stark stimulieren.
Contra
Weiterbildung vor und während der Beschäftigung allein reicht kaum aus, um einen vorhandenen Mangel an Dynamik in Arbeitsmärkten zu beheben.
Die mangelnde Passform von Fähigkeiten zu bestehenden Jobanforderungen wird meist der Angebotsseite und Defiziten der Ausbildung angelastet, doch auch Fehlanreize des Bildungssystems können eine Ursache sein.
In vielen Ländern führen falsch konzipierte Ausbildungssysteme zu geringen Renditen, mangelnder Orientierung am tatsächlichen Arbeitskräftebedarf und ungleichen Zugangschancen.
Schulen und Ausbildungsinstitutionen betrachten die Herausbildung von sozialen Kompetenzen zu selten als ihre Aufgabe.