Versteigerung von Zuwanderungszertifikaten? Updated

Der Verkauf von Zuwanderungsberechtigungen an die Meistbietenden wäre effizient, wirft aber ethische Fragen auf

University of North Florida, USA, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Viele Zielländer von Migranten stehen unter erheblichem Druck, ihre Einwanderungspolitik zu ändern. Eine innovative Maßnahme wäre die Versteigerung von Zuwanderungszertifikaten an Zuwanderungswillige oder interessierte Unternehmen. Visa-Auktionen wären ökonomisch effizienter als aktuell praktizierte Einwanderungsregelungen, könnten den Beitrag der Zuwanderer zur Gesellschaft des Ziellandes steigern und die Staatseinnahmen erhöhen. Allerdings könnten Auktionsverfahren die Bedeutung familiärer Bindungen im Migrationsprozess schwächen und Bedenken hinsichtlich Fairness und Zugang zum Auktionsverfahren aufkommen lassen. Einige Staaten haben die Versteigerung von Zuwanderungszertifikaten zwar erwogen, doch sind solche Verfahren bislang noch nicht umgesetzt worden.

In fast allen Weltregionen übersteigt die
                        Zahl der Emigrationswilligen die Zahl der tatsächlichen Migranten deutlich,
                        2000

Wichtige Resultate

Pro

Auktionen würden eine effizientere Zuteilung von Visa an Zuwanderungswillige oder Arbeitgeber ermöglichen.

Arbeitgeberbezogene Auktionen bevorzugen Arbeitskräfte mit hoher Qualifikation und können so das Wirtschaftswachstum ankurbeln.

Auktionserlöse erhöhen die Staatseinnahmen und ermöglichen die Finanzierung anderer Ausgaben, Steuersenkungen oder Schuldentilgung.

Visa-Auktionen würden den Markt anstelle der Politik darüber entscheiden lassen, welche Zuwanderer ins Land kommen.

Auktionen sind eine flexible Alternative zu komplizierten Auswahlsystemen, um hochqualifizierte Arbeitskräfte zur Immigration zu ermutigen.

Contra

Es liegen noch keine praktischen Erfahrungen mit Visa-Auktionen vor.

Auktionen bieten keine Garantie für die Aufnahme solcher Zuwanderer, die am meisten zu langfristigem Wirtschaftswachstum beitragen.

Visa-Auktionen können die Zusammensetzung der zugewanderten Bevölkerung verändern und Immigranten daran hindern, ihre Familie nachziehen zu lassen.

Auktionen könnten von Zuwanderungswilligen und Arbeitgebern als zu komplex oder ungerecht empfunden werden.

Auktionen könnten sich negativ auf die Herkunftsländer auswirken, wenn sich die Charakteristika der Emigranten ändern.

Kernbotschaft des Autors

Visa-Auktionen für Unternehmen sind besser als Versteigerungen von Visa unter Zuwanderungsinteressenten geeignet, den ökonomischen Nutzen der Zuwanderung zu steigern. Im Rahmen einer Auktion von Arbeitsvisa würden Arbeitgeber für das Recht zahlen, Arbeitnehmer im Ausland zu suchen und per befristetem Visum einzustellen. Die Politik sollte zugleich Regelungen finden, um ökonomisch erfolgreichen Immigranten den Daueraufenthalt zu ermöglichen. Ein effizientes Auktionsprogramm müsste ebenso Regelungen zum Weiterverkauf von ungenutzten Visa und die Portabilität von Visa unabhängig vom Arbeitgeber beinhalten und die Rechtsdurchsetzung gewährleisten.

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