Relevanz des Themas
Die weltweite Zunahme von Adipositas stellt nicht nur die öffentlichen Gesundheitssysteme vor enorme Herausforderungen und ist in vielen Staaten eine Hauptursache vermeidbarer Todesfälle. Stark übergewichtige Menschen haben zudem erhebliche Nachteile bei der Jobsuche und erzielen geringere Einkommen. Hier spielt Diskriminierung durch den Arbeitgeber eine Rolle, aber auch die mögliche Beschränkung auf Stellenprofile mit wenig Kundenkontakt. Ein besseres Verständnis der Arbeitsmarkteffekte von Fettleibigkeit und der relevanten Wirkungskanäle kann dabei helfen, mit geeigneten Politikmaßnahmen gegenzusteuern.
Wichtige Resultate
Pro
Zahlreiche Studien finden eine signifikant negative Wirkung von Fettleibigkeit auf Einkommen und Beschäftigung.
Adipositas ist ein wesentlicher Treiber für höhere medizinische Kosten für Erwachsene und Kinder.
Übergewichtige Menschen sind auf dem Arbeitsmarkt verschiedenen Arten der Diskriminierung ausgesetzt.
Ebenso kann sich Fettleibigkeit auf den Arbeitsmarkterfolg auswirken.
Adipositas wirkt sich auf kognitive und nicht-kognitive Fähigkeiten aus; beginnend im frühen Lebensstadium können daraus langfristige wirtschaftliche Nachteile resultieren.
Contra
Umfragedaten zu Arbeitsmarktchancen sagen oft wenig über gesundheitliche Einschränkungen aus, so dass viele statistische Analysen auf Messdaten mit begrenzter Aussagekraft beruhen.
Trotz eindeutiger Korrelation zwischen Fettleibigkeit und Einkommensnachteilen sind sowohl die Kausalität als auch die Richtung des Effekts noch nicht abschließend belegt.
Denkbar wäre auch, dass keinerlei Kausalbeziehung besteht oder Übergewicht und Jobchancen durch einen dritten Faktor beeinflusst werden.
Die Verwendung von Daten, die den Einsatz genetischer Risikofaktoren als instrumentelle Variablen ermöglichen, begegnet noch methodischen Schwierigkeiten.