Unternehmensneugründungen, Arbeitskräfteumverteilung und Institutionen in Transformationsländern

Durch besseren Schutz von Eigentumsrechten und mehr Rechtsstaatlichkeit können Transformationsländer Jobs und Wachstum fördern

University College London, UK, Rodolfo DE Benedetti Foundation, Italy, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Beim Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft in den 1990er Jahren konzentrierten sich die Regierungen darauf, Staatsunternehmen zu privatisieren oder zu schließen, die Arbeitsmärkte zu reformieren, entlassene Arbeitnehmer zu entschädigen und neue Jobs im privaten Sektor zu fördern. Nach der Privatisierung verlagerte sich der Fokus auf die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen auf den Produktmärkten durch den Schutz von Eigentumsrechten und die Durchsetzung von Rechtsstaatlichkeit. Ein faires Wettbewerbsumfeld fördert langfristig Wachstum und Beschäftigung durch die Verlagerung von Jobs in die Privatwirtschaft.

Beschäftigung und Wachstum spiegeln die Qualität der Arbeits- und Produktmarktinstitutionen wider

Wichtige Resultate

Pro

Der Markteintritt neuer Firmen steigert das Produktivitätswachstum beim Übergang zur Marktwirtschaft.

Die Verlagerung der Marktanteile von Staatsunternehmen in die dynamischere Privatwirtschaft kann kurzfristig Jobs kosten, mehr aber langfristig den Wohlstand.

Solide Arbeitsmarktinstitutionen ermöglichen Stellenzuwächse in Privatunternehmen und Stellenabbau in Staatsunternehmen.

Der Schutz von Eigentumsrechten und die Durchsetzung der Rechtsstaatlichkeit begünstigen Unternehmensneugründungen.

Contra

Es braucht Jahre, um den Schutz von Eigentumsrechten und die Rechtsstaatlichkeit zu formalisieren und zu konsolidieren.

Ein zu großer politischer Einfluss etablierter Unternehmen behindert den Markteintritt kleinerer Unternehmen, die oft die meisten Jobs schaffen.

Die Markteintrittsraten in Transformationsländern liegen auf international üblichem Niveau, doch vergleichsweise viele der neuen Unternehmen scheitern.

Die Nachfolgestaaten der Sowjetunion hinken anderen Transformationsländern bei Eigentumsschutz und Rechtsstaatlichkeit hinterher.

Kernbotschaft des Autors

In der frühen Transformationsphase ergriffen viele Länder Maßnahmen zu Bekämpfung der hohen Arbeitslosigkeit, die mit der Verlagerung von Arbeitnehmern und Eigentumsrechten in den Privatsektor einherging. In der zweiten Phase ging es vermehrt um die Stärkung des Wettbewerbs und der Eigentumsrechte, um Wachstum und Beschäftigung langfristig zu fördern. Damit neue Unternehmen entstehen und florieren können, brauchen sie faire Markteintrittsregelungen und ein gesundes Wettbewerbsrecht. Hier schneiden die Volkswirtschaften der ehemaligen Sowjetunion vergleichsweise schlecht ab.

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