Relevanz des Themas
Die Weltwirtschaft ist voller Fortschrittsparadoxien. Technologischer Fortschritt, Verringerung von Armut und steigende Lebenserwartung werden begleitet von anhaltender Armut in den ärmsten Ländern und wachsender sozialer Ungleichheit und Unzufriedenheit in vielen reichen Staaten. Ein wesentlicher treibender Faktor für letztere Entwicklung ist der Rückgang des Status und der Löhne von gering qualifizierten Arbeitskräften – im Zuge dessen scheidet ein steigender Prozentsatz von Männern im Haupterwerbsalter (und in geringerem Maße auch von Frauen) ganz aus dem Erwerbsleben aus. Dieser Trend ist in den USA am stärksten ausgeprägt, aber auch in Europa werden die daraus folgenden Frustrationen deutlich, die sich nicht zuletzt im Wahlverhalten widerspiegeln.
Wichtige Resultate
Pro
Wohlbefinden bzw. Lebensunzufriedenheit von Männern im Haupterwerbsalter, die nicht am Erwerbsleben teilnehmen, sind in den Weltregionen stark unterschiedlich ausgeprägt.
Qualifizierungsmaßnahmen können die Reintegration von jüngeren Geringqualifizierten fördern; Menschen ohne jede Beschäftigungsperspektive verlangen nach komplexeren politischen Hilfen.
Entwicklungsländer liefern Anregungen für kreative Lösungen zur Steigerung der Produktivität von Menschen außerhalb der Erwerbsbevölkerung.
Contra
Der Trend zur Verdrängung von Männern im Haupterwerbsalter aus dem Erwerbsprozess zieht eklatant hohe wirtschaftliche, soziale und politische Kosten nach sich, insbesondere in reichen Ländern.
Künftig dürfte sich dieser Trend verschärft fortsetzen und zu erhöhten Belastungen für die Sozialversicherungssysteme führen.