Relevanz des Themas
Die jüngste Zunahme des Populismus in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften zeigt die große Unzufriedenheit der Wähler. Wissenschaft und Politik müssen die Beweggründe analysieren, um eine wirksame Antwort auf diese Entwicklung geben zu können. Empirische Untersuchungen zeigen, dass zu den Triebkräften des Populismus sowohl langfristige Trends (Arbeitsplatzpolarisierung aufgrund von Automatisierung und Globalisierung) als auch der jüngste Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund der globalen Finanzkrise gehören. Diese Faktoren haben das Vertrauen der Öffentlichkeit in die etablierten politischen Strukturen erschüttert und dazu beigetragen, dass populistische Parteien inzwischen auch in Regierungen vorgedrungen sind.
Wichtige Resultate
Pro
Technologischer Wandel und Globalisierung führen zu Arbeitsmarkteffekten, die populistischen Argumenten Vorschub leisten.
Die Wahlerfolge populistischer Parteien stehen in engem Zusammenhang mit dem Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund der globalen Finanzkrise.
Steigende regionale Arbeitslosigkeit stärkt die Anziehungskraft des Populismus nicht nur unter Arbeitslosen, sondern auch bei Menschen mit Zukunftssorgen.
Contra
Der jüngste Anstieg des Populismus kann auch auf andere Faktoren wie Identität und kulturelle Gegenbewegungen sowie die Verbreitung sozialer Medien zurückgehen.
Es gibt kaum empirische Studien zu Erfolg oder Misserfolg von populistischen Parteien in Regierungsverantwortung.
Empirisch zeigt sich, dass Populisten ihre Wahlversprechen mit Blick auf gesellschaftliche Fairness und sozial verträgliches Wirtschaftswachstum nicht einhalten.