Wie wirken sich internationale Handelsbestimmungen auf die Schaffung von Arbeitsplätzen aus? Updated

Handelspolitik ist keine Arbeitsmarktpolitik und nimmt kaum Einfluss auf die Gesamtbeschäftigung

University of Sussex and CEPR, UK, the Global Development Network (GDN), India, and IZA, Germany

University of Sussex, UK

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Relevanz des Themas

Handelsregulierungen können Arbeitsplätze in den Wirtschaftssektoren erhalten oder schaffen, die sie schützen oder begünstigen wollen – doch geschieht dies fast immer zu Lasten eines ähnlich umfangreichen Arbeitsplatzverlustes an anderen Stellen. Auf mikroökonomischer und produktbezogener Ebene kann eine stärkere Begrenzung des Handels kurzfristig Importe zurückdrängen und Beschäftigung sichern; langfristig und gesamtwirtschaftlich gesehen entbehrt eine solche Strategie aber jeder empirisch belastbaren Begründung. Da Handelsprotektionismus potenziell weitere Negativeffekte mit sich bringt, ist für die Wirtschaftspolitik ein besseres Wissen um diese Zusammenhänge sehr wichtig

Kein Zusammenhang zwischen Welthandel und Beschäftigung (USA)

Wichtige Resultate

Pro

In stark importkonkurrierenden Branchen kann Protektionismus neue Arbeitsplätze schaffen oder zumindest Beschäftigungsverluste reduzieren.

Die Anpassung des Arbeitsmarktes an Handelsreformen erfolgt langsam, so dass die Liberalisierung kurz- und mittelfristig Kosten verursachen kann.

Handelsliberalisierungen kann zu einer Verlagerung von formeller zu informeller Beschäftigung führen.

Contra

Der Schutz eines Sektors hat Auswirkungen auf die übrige Wirtschaft und reduziert die Beschäftigung in exportorientierten Branchen.

Langfristig können Handelsliberalisierungen die Beschäftigung fördern – bei ansonsten gleich bleibenden Bedingungen verfügen offenere Volkswirtschaften über ein höheres Beschäftigungsniveau.

Handelsreformen sind häufig mit einer Zunahme „besseren“ Arbeitsplätze verbunden.

Handelsreformen können innerhalb von Sektoren eine Umverteilung zugunsten effizienterer Betriebe erzeugen.

Kernbotschaft des Autors

Handelspolitik ist das falsche Instrument, um nachhaltig positive Beschäftigungseffekte zu erzielen. Sofern die Handelspolitik hier überhaupt eine anhaltende Wirkung entfaltet, tut sie dies in Interaktion mit bestehenden Verzerrungen der Arbeitsmärkte. Dabei lassen die zu großen Länderunterschiede jedoch keine Verallgemeinerungen zu. Die Politik ist deshalb gut beraten, bei der Förderung von Beschäftigung auf Maßnahmen zur Stärkung des gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts und Reformen der Arbeitsmarktinstitutionen zu bauen, statt auf Protektionismus zu setzen.

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