Relevanz des Themas
Ob der internationale Handel für Arbeitnehmer zu größerer ökonomischer Unsicherheit führt, hängt primär vom Grad der Handelsintensität der Unternehmen und Branchen ab, in denen sie tätig sind. Unternehmen im unmittelbaren Import-Wettbewerb unterliegen größeren Beschäftigungs- und Einkommensrisiken für ihre Beschäftigten. Vor allem Betriebe, die Teile ihrer Produktion ins Ausland verlagert haben und Zwischenprodukte importieren, reagieren mit Beschäftigungsanpassungen auf Lohnveränderungen und schließen mit größerer Wahrscheinlichkeit inländische Standorte. Umgekehrt sorgen Standortverlagerungen aber auch dafür, dass Firmen ökonomische Schocks überleben und ihren Belegschaften eine größere Beschäftigungsstabilität bieten können.
Wichtige Resultate
Pro
Exportorientierte Firmen weisen in der Regel eine größere Beschäftigungsstabilität auf.
Die Auslagerung von Produktion ins Ausland („Offshoring”) kann Firmen vor temporären ökonomischen Schocks schützen und Beschäftigung sichern.
Unternehmen, die am Welthandel teilnehmen, haben – unabhängig von ihrer Export- oder Importausrichtung – eine höhere langfristige Überlebenswahrscheinlichkeit.
Contra
Produktionsverlagerungen machen Firmen anfälliger für standortspezifische Veränderungen der ökonomischen Rahmenbedingungen und daraus folgende Beschäfitungs- und Lohnschwankungen.
Mit dem Volumen der Nettoimporte auf Branchenebene steigt auch die Arbeitsplatzfluktuation in diesem Wirtschaftssektor.
Die Auslagerung von Produktionszwischenstufen kann dazu führen, dass die Beschäftigung empfindlicher auf Lohnniveauveränderungen reagiert und der (teurere) Hauptstandort in Existenzgefahr gerät.
Für Beschäftigte in stark mit Importen konkurrierenden Branchen ist das Einkommensrisiko (gemessen als Varianz unvorhergesehener Lohnveränderungen) größer.