Relevanz des Themas
Chronische Krankheiten können sich auf die Arbeitsmarktergebnisse der Erkrankten und ihrer Betreuenden auswirken. Angesichts der weltweiten Verbreitung chronischer Erkrankungen stellt sich die Frage nach Reaktionsmöglichkeiten der betrieblichen Personalpolitik. Im Vorfeld der Personalauswahl ist der Abbau von Vorurteilen wichtig. Mehr Flexibilität am Arbeitsplatz, etwa im Hinblick auf variable Arbeitszeiten und vorübergehende Krankschreibung, kann helfen, chronisch Kranke besser zu integrieren.
Wichtige Resultate
Pro
Der Wettbewerb um produktives Personal mit gesundheitlichen Einschränkungen ist oft weniger hart.
Unternehmen können reagieren (und profitieren), wenn sie die Gründe von Beschäftigungslücken ihrer Bewerber kennen.
Weniger Mobbing am Arbeitsplatz kann bei Frauen krankheitsbedingte Fehlzeiten und bei männlichen Beschäftigten die Kündigungsrate verringern.
Bei ausreichend hoher Arbeitsfähigkeit und rascher Wiederaufnahme der Arbeit innerhalb eines halben Jahres haben zeitweise Krankschreibungen positive Wirkungen.
Durch flexible Arbeitszeiten und Teilzeitangebote können Firmen Eltern von chronisch kranken Kindern im Betrieb halten.
Contra
Eine chronische Erkrankung führt häufig zu einem geringeren Erwerbseinkommen und einem niedrigeren Beschäftigungsniveau.
Mütter von chronisch kranken Kindern weisen meist schlechtere Arbeitsmarktergebnisse auf.
Eine Krebsdiagnose zieht Lohneinbußen sowohl für die diagnostizierte Person als auch für deren Ehepartner oder -partnerin nach sich.
Lohnkostenzuschüsse bei eingeschränkter Arbeitsfähigkeit beeinflussen die Personalauswahl der Unternehmen nicht.
Gesundheitsprogramme am Arbeitsplatz haben keine positive Wirkung auf Gesundheit, Fehlzeiten, Produktivität oder Bindung der Beschäftigten.