Relevanz des Themas
Sozialhilfeprogramme sollen das Wohlbefinden bedürftiger Menschen steigern, verfehlen dieses Ziel allerdings, wenn anspruchsberechtigte Personen Leistungen nicht nutzen. Gründe für die Nicht-Teilnahme können Informationsdefizite, Angst vor Stigmatisierung, Ärger mit den Behörden um Anträge und Teilnahmeberechtigung, aber auch eigenes Desinteresse sein. Schwankungen der Programmteilnahme im Zeitverlauf machen deutlich, dass die Teilnahmerate positiv wie negativ auf Politikänderungen reagieren kann. Eine stärkere Teilnahme lässt sich behördlicherseits auf verschiedenen Wegen erreichen.
Wichtige Resultate
Pro
Der Zugang zu Sozialprogrammen wird durch konkrete, aber auch schwer fassbare Barrieren erschwert; dennoch gibt es Strategien, wie die Inanspruchnahme gesteigert werden kann.
Ein verstärkte Programmnutzung reduziert die Stigmawirkung – potenzielle Teilnehmer sind eher bereit, selbst Unterstützung in Anspruch zu nehmen, wenn sie um die Teilnahme anderer Personengruppen wissen.
Eine Vereinfachung der Teilnahmebedingungen kann die behördlichen Verwaltungskosten senken.
Contra
Einige Strategien zur Erhöhung der Programmbeteiligung – wie Informationskampagnen oder erweiterte Behördenöffnungszeiten – sind mit hohen direkten Kosten verbunden.
Andere Strategien – etwa vereinfachte Teilnahmeregeln oder weniger aufwendige Berichtspflichten – können die Programmintegrität beeinträchtigen.
Eine stärkere Programmnutzung verursacht zusätzliche Kosten.
Der Verhaltenseffekt geänderter Teilnahmebedingungen ist kaum erforscht; das erschwert Kosten-Nutzen-Analysen.