Das Potenzial ausländischer Studierender besser nutzen

Von internationaler Studienmobilität profitieren nicht nur die Studierenden selbst, sondern auch deren Heimat- und Gastländer

Royal Holloway, University of London, UK, and IZA, Germany

one-pager full article

Relevanz des Themas

Um ihr Fachkräftepotenzial zu erweitern, sind viele Nationen auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen. Ausländische Studierende anzuwerben und im Land zu halten, kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die verbreitete Sorge, die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte führe zu einem „Brain Drain“ in deren Heimatländern, erscheint aufgrund empirischer Erkenntnisse übertrieben. Gerade die Mobilität Studierender bietet gleichermaßen wirtschaftliche Vorteile für Herkunfts- und Zielländer. Vor allem aber profitieren die Migranten selbst durch bessere Verdienstmöglichkeiten. Letztlich stellt der internationale Studierendenaustausch eine Win-win-Situation für alle Beteiligten dar.

Globale Nachfrage nach Universitätsausbildung

Wichtige Resultate

Pro

Die internationale Mobilität von Studierenden wirkt in Herkunfts- und Zielländern gleichermaßen wachstumsfördernd.

Studienerfahrung im Ausland verbessert die individuellen Verdienstchancen.

Visabeschränkungen verringern die Zahl und Qualität ausländischer Studierender.

Contra

Einigen Herkunftsländern drohen Wachstumseinbußen aufgrund von „Brain Drain“.

Die (vorübergehende) Abwesenheit qualifizierter Arbeitskräfte belastet die Staatshaushalte der Heimatländer.

Durch die Subventionierung ausländischer Studierender entstehen den Gastländern fiskalische Kosten, insbesondere wenn das Bildungssystem steuerfinanziert ist.

Kernbotschaft des Autors

Vom internationalen Studienaustausch profitieren potenziell sowohl die Herkunfts- als auch die Zielländer, am meisten aber die Studierenden selbst. Zu den Kriterien, die ein Gastland für internationale Studierende dauerhaft attraktiv machen, zählen hochwertige Studienangebote in englischer Sprache, hohe Bildungsrenditen, robustes Wirtschaftswachstum sowie offene Arbeitsmärkte. Ein Großteil der Absolventen kehrt jedoch ins Heimatland zurück, wenn die heimische Wirtschaft boomt, Akademiker nachgefragt werden und sich das Lohnniveau an der Produktivität orientiert.

Full citation

Full citation

Data source(s)

Data type(s)

Method(s)

Countries