Relevanz des Themas
Die Verdrängung von Arbeitsplätzen stellt ein großes Verdienstausfallrisiko für Arbeitnehmer mit langer Betriebszugehörigkeit dar, zumal finanzielle Verluste aufgrund niedrigerer Löhne bei der Wiedereinstellung über viele Jahre hinweg anhalten können. Gegen dieses Risiko besteht oft kein ausreichender Versicherungsschutz. Zur Risikolinderung sehen die meisten Länder verpflichtende, manche Staaten (wie die USA) nur freiwillige Abfindungszahlungen vor. Lohnversicherungen, die die tatsächlichen Verluste ausgleichen, sind selten anzutreffen. Beide Ansätze zielen auf eine stärkere Konsumglättung, die Ausfallversicherung verspricht größeren Erfolg bei allerdings größerer Unsicherheit.
Wichtige Resultate
Pro
Eine Versicherung gegen tatsächliche Lohneinbußen ist das theoretische Ideal, das eine vollständige Konsumverstetigung nach Arbeitsplatzverlagerungen verspricht, allerdings zu hohen Kosten.
Abfindungszahlungen in Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeitsdauer stellen eine Form begrenzter Versicherung gegen Lohneinbußen durch einen festen Ausgleichsbetrag zu moderaten Kosten dar.
Sparkonten bilden eine Alternative zu Abfindungszahlung oder Lohnversicherung, falls deren Fehlverhaltensanreize (moral hazard) zu stark sind; sie sind bislang aber nur als Abfindungssparkonten anzutreffen.
Contra
Es gibt diverse theoretische Bedenken gegen eine Lohnverlustversicherung, etwa hinsichtlich Messproblemen und Fehlverhaltensanreizen.
An der Beschäftigungsdauer orientierte Abfindungsregelungen decken Lohnverluste nur unvollkommen ab.
Eine Verbesserung von Abfindungsplänen, etwa durch die Einführung zusätzlicher Verlustfaktoren, erscheint schwierig.
Sparkonten sind der Versicherung unterlegen, falls die Freisetzung von Langzeitbeschäftigten einen besonders großen finanziellen Schaden nach sich zieht.