High-Involvement-Management und Mitarbeiterzufriedenheit

Größere Gestaltungsspielräume steigern Zufriedenheit und Wohlbefinden der Beschäftigten

Turku School of Economics, and Labour Institute for Economic Research, Finland, and IZA, Germany

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Relevanz des Themas

Mitarbeiterführungskonzepte, die auf ein hohes Engagement der Beschäftigten zielen (High-Involvement-Management), verfügen über viele Ansätze – etwa in Form von selbstorganisierten Arbeitsteams oder Anreizvergütungsprogrammen –, mit denen Produktivität und finanzielle Leistungsfähigkeit der Unternehmen gesteigert werden können. Bislang ist jedoch wenig darüber bekannt, in welchem Umfang auch die Mitarbeiter selbst von größeren Entscheidungs- und Gestaltungsspielräumen profitieren. Neuere Studien berücksichtigen Selbstselektionseffekte, bestätigen aber positive Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden, deren Ausmaß von den institutionellen Bedingungen abhängt.

Gestaltungsspielraum von Mitarbeitern in
                        nordischen Staaten besonders groß (2010)

Wichtige Resultate

Pro

High-Involvement-Management sorgt für höhere Produktivität und Leistungsstärke von Unternehmen.

High-Involvement-Management gibt Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung am Arbeitsplatz; Negativwirkungen hoher Arbeitsanforderungen auf das Wohlbefinden lassen sich so verringern oder ausgleichen.

Größere Autonomie am Arbeitsplatz führt zu mehr Wohlbefinden der Mitarbeiter.

Innovative Arbeitsformen führen nicht zu härterem, sondern „smartem“ Arbeiten.

Contra

High-Involvement-Management kann eine höhere Arbeitsintensität zur Folge haben, die sich womöglich negativ auf Wohlbefinden und Leistung(sbereitschaft) auswirkt.

High-Involvement-Management kann die Belastung am Arbeitsplatz erhöhen und das Risiko von Arbeitsunfällen und Fehlzeiten vergrößern.

Ob es für Unternehmen von Nutzen ist, Arbeitsinhalte zum Vorteil der Beschäftigten umzugestalten, hängt von Firmenspezifika und Marktbedingungen ab.

Es ist unklar, welche Management-Ansätze zur Förderung hohen Einsatzes ausreichen, um die gewünschten Ziele dauerhaft zu erreichen.

Kernbotschaft des Autors

Empirische Studien setzen High-Involvement-Jobs in der Regel mit höherer Firmenleistung, besserer Gesundheit und größerer Zufriedenheit der Beschäftigten gleich. Dass sich besonders leistungsfähige Arbeitnehmer oft gezielt für High-Involvement-Jobangebote entscheiden und diese Selbstselektion den positiven Effekt also verzeichnet, beginnt die Forschung erst seit jüngerer Zeit zu berücksichtigen. Allerdings zeigt sich, dass auch unter Berücksichtigung der Selbstselektion die Wirkung des High-Involvement-Managements auf Mitarbeiter generell günstig ist. Für die Unternehmen kann es sich also auszahlen, in solche Strategien zu investieren: unter bestimmten institutionellen Voraussetzungen dürften ein besserer Ertrag und mehr Mitarbeiterzufriedenheit die Folge sein.

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