Relevanz des Themas
Informationen zur Lebenszufriedenheit bieten der Arbeitsmarktpolitik eine wertvolle Orientierung. Individuelle und landesweite Arbeitslosigkeit wirken sich negativ auf die Zufriedenheit aus. Kündigungsschutz, Arbeitslosenunterstützung oder ein Grundeinkommen können zu mehr Zufriedenheit beitragen, doch wenn dadurch die Arbeitslosigkeit verlängert wird, ist der Nettoeffekt auf das gesellschaftliche Glücksempfinden wiederum negativ. Bessere Jobperspektiven aufgrund aktiver Arbeitsmarktpolitik erhöhen die Zufriedenheit und damit auch die Produktivität. Zufriedenheitsmaße sollten in der Arbeitsmarktpolitik deshalb – gerade auch mit Blick auf die Automatisierung – stärker berücksichtigt werden.
Wichtige Resultate
Pro
Der negative Einfluss von Arbeitslosigkeit auf die individuelle Lebenszufriedenheit ist vergleichbar mit den Folgen familiärer Ereignisse wie Todesfall oder Ehescheidung.
Kündigungsschutzregeln für unbefristete Arbeitsplätze tragen zum Glücksempfinden bei.
Arbeitslosenunterstützung beeinflusst die Zufriedenheit.
Aktive Beschäftigungsförderung steigert die Lebenszufriedenheit.
Mit der Verringerung von Einkommensungleichheit – etwa durch Mindestlöhne – lässt sich die Zufriedenheit vergrößern.
Contra
Die Unzufriedenheit infolge eines Jobverlustes wird durch Wiederbeschäftigung nur dann ausgeglichen, wenn sie nahtlos gelingt.
Kündigungsschutz kann die Arbeitslosigkeit von Arbeitsuchenden verschärfen und ihre Unzufriedenheit vergrößern.
Zu großzügige Arbeitslosenunterstützung kann Arbeitslosigkeit verlängern und die Zufriedenheit verringern.
Mindestlöhne können die Zufriedenheit beeinträchtigen, wenn sie zu mehr Arbeitslosigkeit führen.
Eine zufriedenheitsfördernde Politik hat Gewinner und Verlierer, beinhaltet also Risiken.