Relevanz des Themas
Anhand von Google-Suchdaten lässt sich in Echtzeit und mit hoher Frequenz ein breites Spektrum von sozioökonomischen Trends in aller Welt aufdecken. Die Datenfülle ist eine Folge der rasant zunehmenden Digitalisierung von Informationen. Die Analyse von Suchdaten hebt sich von traditionellen ökonomischen Messansätzen ab, die noch auf geringe Rechenkapazitäten zugeschnitten sind, und kann gerade in Krisenzeiten zu einer zeitnahen, fundierten und effektiven Politikgestaltung beitragen. Die Verfügbarkeit solcher Daten verändert zudem das Verhältnis zwischen Theorie und Empirie.
Wichtige Resultate
Pro
Suchaktivitätsdaten spiegeln das menschliche Informationsbedürfnis wider und geben Aufschluss über den „Zustand“ der Suchenden.
Die Daten erlauben eine multidisziplinäre Erforschung der Facetten menschlicher Natur in verschiedenen Kombinationen von Raum, Zeit und Kontext.
Als „unfreiwillige“, indirekte Paneldaten können sie aufschlussreicher sein als klassische Umfragedaten.
Die hochfrequenten Daten sind nahezu in Echtzeit verfügbar und lassen somit in Krisenzeiten frühzeitig aktuelle Trends erkennen.
Contra
Die Daten sind urheberrechtlich geschützt und nur in aggregierter Form verfügbar.
Die Methodik ist mangels Versionierung und Dokumentation noch nicht allgemein anerkannt.
Nicht alle IP-Adressen lassen sich einwandfrei lokalisieren, was die geografische Auswertung behindert.
Die Relevanz von Suchbegriffen kann zeitlich und regional variieren.
Informationsangebot und -nachfrage können durch Veränderungen im Google-Ranking oder auch durch Zensur beeinflusst werden.