Relevanz des Themas
Die Wirtschaftspolitik konzentriert sich gern auf kurzfristige ökonomische Aspekte. Doch der langfristige Wohlstand einer Gesellschaft ist eng mit nachhaltig positiven Wachstumsraten verknüpft – und diese hängen wiederum von der Summe der Fertigkeiten ihrer Mitglieder ab. Noch vor wenigen Jahren taten sich Ökonomen schwer damit, diesen Zusammenhang empirisch zu belegen und die Fähigkeiten unterschiedlicher Gesellschaften zu messen. Inzwischen liefern jedoch internationale Testverfahren ein zuverlässiges Maß zur vergleichenden Bewertung der kognitiven Fähigkeiten einer Gesellschaft.
Wichtige Resultate
Pro
Länderunterschiede im Wirtschaftswachstum lassen sich durch Ungleichheiten hinsichtlich des Wissenskapitals der Gesellschaften erklären.
Eine verlässliche Messung der in einer Gesellschaft verfügbaren Fähigkeiten ist wichtig, um politischen Handlungsbedarf zu identifizieren.
Nachhaltiges Wirtschaftswachstum setzt Staaten in die Lage, ihre gesellschaftlichen Ziele erfolgreicher zu realisieren.
Einkommenswachstum und mehr Einkommensgleichheit müssen keinen Zielkonflikt darstellen.
Contra
Der Ausbau des Kompetenzenreservoirs einer Gesellschaft stellt eine Herausforderung dar, weil Bildungsreformen stets kontroverser Natur sind.
Die ökonomischen Effekte von Strategien zur Mehrung des Wissenskapitals treten erst mit erheblicher zeitlicher Verzögerung ein.
Beschleunigtes Wirtschaftswachstum kann zu mehr Ungleichheit führen.
Empirische Analysen zur spezifischen Situation in Niedrigeinkommensländern fehlen bislang.