Relevanz des Themas
Forschungsergebnisse aus mehreren Ländern zeigen, dass etwa 20 Prozent der Lohnkluft zwischen Einwanderern und Einheimischen auf Unternehmenspolitiken zurückzuführen sind, die zu einer systematischen Unterrepräsentation von Zuwanderern in besser zahlenden Firmen beitragen. Die Verringerung dieser Kluft im Zeitverlauf geht zum Teil auf den Wechsel von Immigranten zu höher entlohnenden Arbeitgebern zurück. Besonders ausgeprägt ist dieses Muster bei Zuwanderern aus benachteiligten Ländern, die beim Berufseinstieg mit Sprachschwierigkeiten und der fehlenden Anerkennung ihrer Bildungsabschlüsse konfrontiert sind.
Wichtige Resultate
Pro
Die Einkommenslücke zwischen Migranten und Einheimischen ist teils auf unternehmensspezifische Faktoren zurückzuführen.
Diese Faktoren gehen primär darauf zurück, dass viele Zuwanderer zunächst eher in Niedriglohn- als in Hochlohnunternehmen Beschäftigung finden.
Einwanderer mit höherem Bildungsniveau können sich durch die Mobilität zu besser zahlenden Firmen schneller integrieren.
Mit der Aufenthaltsdauer nimmt der Sucherfolg nach einem Arbeitsplatz bei einem gut bezahlenden Arbeitgeber zu.
Contra
Vor allem geringer qualifizierte Immigranten mit schlechten Sprach-, Lese- und Schreibkenntnissen sind oft in schlecht bezahlten Jobs „gefangen“.
Auch bei besser qualifizierten Zuwanderern kann sich eine ungünstige Zuordnung ergeben, wenn ihre Bildungsnachweise nur bedingt anerkannt werden.
Die eingeschränkte Anerkennung von Fähigkeiten kann auf geringere Bildungsqualität oder eine Ungleichbehandlung ähnlich produktiver Arbeitnehmer zurückgehen.
Mangels Daten ist die Rolle der Unternehmen bei der Erklärung der Lohnkluft noch nicht ausreichend erforscht.