Relevanz des Themas
Die wöchentliche Regelarbeitszeit variiert europaweit stark. Viele Länder versuchten in den 1980er und 1990er Jahren, durch Arbeitszeitverkürzung Jobs zu schaffen, indem ein festes Arbeitsvolumen unter mehr Arbeitskräften aufgeteilt wurde. In Deutschland kam es in den frühen 2000er Jahren zu einer teilweisen Trendumkehr, als viele Unternehmen zur Senkung ihrer Arbeitskosten die Wochenarbeitszeiten aufstockten. Der Beschäftigungseffekt hängt vom untersuchten Zeithorizont, den Lohnreaktionen, Überstundenkonten, Produktivität je Arbeitsstunde und vielen anderen Faktoren ab.
Wichtige Resultate
Pro
Bei gleichem Monatseinkommen senkt eine Arbeitszeitverlängerung die Lohnkosten je Arbeitsstunde.
Arbeitszeitverlängerung kann teure Überstunden reduzieren.
Wenn längere Regelarbeitszeiten nicht durch weniger Überstunden kompensiert werden, verteilen sich die fixen Arbeitskosten auf mehr Stunden, und das Kapital kann länger genutzt werden.
Arbeitszeitverlängerung kann positive Skaleneffekte haben, wenn die Kostensenkung die Produktion und somit die Nachfrage nach Arbeitskräften steigert.
Arbeitszeitverlängerung kann positive Skaleneffekte haben, wenn die Kostensenkung die Produktion und somit die Nachfrage nach Arbeitskräften steigert.
Contra
Wenn die Produktion nicht in gleichem Maße steigt, werden bei längerer Regelarbeitszeit weniger Arbeitskräfte benötigt.
Arbeitszeitverlängerung stellt Arbeitnehmer schlechter, wenn die monatliche Bezahlung gleich bleibt.
Länger arbeitende Mitarbeiter haben weniger Zeit für Schulungen.
Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich kann negative Anreizwirkungen entfalten.
Wenn Wochenarbeitsstunden und Monatsverdienst im Paket vereinbart werden, hat eine Erhöhung der Regelarbeitszeit keine Auswirkungen, da Überstunden und Stundenlöhne entsprechend angepasst werden.