Relevanz des Themas
Die Regulierung von tariflicher Wochenarbeitszeit und Überstundenkonditionen schützt die Beschäftigten davor, mehr arbeiten zu müssen, als sie es selbst möchten. Einschränkungen von Überstunden können zugleich den Tarifstundenlohn bestimmter Arbeitnehmergruppen steigern und zu mehr Arbeitsteilung führen, die die Beschäftigung steigert und vor allem Frauen zusätzliche Jobchancen bietet. Allerdings sorgt dies für steigende Arbeitskosten und setzt ökonomische Mechanismen in Kraft, die sich auch zum Nachteil der Beschäftigung auswirken können. Die Reichweite der Regulierung zu erhöhen, hat kaum Einfluss auf den Anteil von mehrarbeitenden Beschäftigten oder die Zahl der Überstunden pro Arbeitnehmer.
Wichtige Resultate
Pro
Regulierungen von Tarifarbeitszeit und Überstunden schützen Arbeitnehmer vor ungewünschter Mehrarbeit.
Verkürzungen der gesetzlichen Wochenarbeitszeit können potenziell die Beschäftigung erhöhen – insbesondere von Frauen.
Arbeitszeitverkürzungen können bei manchen Beschäftigten den Stundenlohn für einen vereinbarten Arbeitsumfang erhöhen.
Die Verkürzung der Arbeitszeit schafft mehr Spielraum für Heimarbeit und Freizeit.
Die Begrenzung von Überstunden kann eine betriebliche Reorganisation von Arbeitszeiten auslösen, die potenziell vor allem Frauen in Führungspositionen zugutekommt.
Contra
Die Beschränkung von Mehrarbeit verringert die Beschäftigung von qualifizierten und ungelernten Arbeitnehmern.
Überstunden werden meist von Höherqualifizierten geleistet, für die Arbeitslose und geringer Qualifizierte kein Ersatz sind.
Arbeitszeitverkürzungen führen zu mehr Nebenerwerb und Schwarzarbeit – damit verschlechtern sich die Chancen von Arbeitslosen.
Eine größere Reichweite von Regulierungen ist für die Zahl der Überstunden pro Kopf und den Anteil der Beschäftigten, die mehr arbeiten, kaum relevant.
Eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit erhöht die Arbeitskosten und kann die Gesamtbeschäftigung beeinträchtigen.