Relevanz des Themas
Anders als in Industriestaaten gibt es in Entwicklungsländern weniger Möglichkeiten zum „Homeoffice“, die zudem unter den Erwerbstätigen besonders ungleich verteilt sind. Darüber hinaus können infrastrukturelle Defizite und der fehlende Zugang zu bestimmten Dienstleistungen ein effektives Arbeiten von zu Hause aus behindern. Ein Heimarbeitsplatz kann sich positiv oder negativ auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, Arbeitszufriedenheit, Stress und Produktivität auswirken. Die ungleichen Chancen, die Erwerbsarbeit zuhause zu leisten, können auch die Einkommensungleichheit vergrößern.
Wichtige Resultate
Pro
Wie sich in Industrieländern gezeigt hat, kann Homeoffice die Work-Life-Balance der Beschäftigten verbessern, weil weniger Konflikte zwischen Beruf und Familie entstehen, mehr Kontrolle über die Arbeitszeiten möglich wird und weniger Pendelzeiten nötig sind.
Kontextabhängig kann die Arbeitszufriedenheit im Falle von Homeoffice steigen.
In bestimmten Berufen kann das Homeoffice produktivitätssteigernd wirken, wenn sich die Arbeit dort einfacher und ruhiger erledigen lässt.
Contra
Gering gebildete und bezahlte Beschäftigte können seltener von zu Hause aus arbeiten.
Vor allem in Entwicklungsländern beeinträchtigen Engpässe bei Infrastruktur und Dienstleistungen die Möglichkeiten, im Homeoffice zu arbeiten.
Längerfristig kann die Arbeitsproduktivität im Homeoffice sinken, wenn aufgrund fehlender persönlicher Interaktion Wissensübertragungen stocken oder Informationsverluste eintreten.
Die ungleichen Möglichkeiten, von zu Hause aus zu arbeiten, können zu einer Zunahme der Einkommensungleichheit führen.