Relevanz des Themas
Der überwiegende Anteil der weltweiten Arbeitsmigration vollzieht sich von Entwicklungsländern in Richtung der hochentwickelten Staaten. Wandern infolge von Korruption vor allem Hochqualifizierte ab, kann dies in den betroffenen Staaten zu Fachkräftemangel, verlangsamtem Wirtschaftswachstum und steigender Arbeitslosigkeit führen, so dass sich die Emigration weiter verstärkt. Korruption sorgt zudem dafür, dass sich öffentliche Ausgaben von den elementaren Feldern Gesundheit und Bildung in Richtung intransparenter Bereiche verlagern. Auf diese Weise werden vor allem geringer Qualifizierte benachteiligt und potenziell zur Auswanderung motiviert.
Wichtige Resultate
Pro
Korruption verringert die Erträge des Humankapitals – ihre Bekämpfung kann helfen einen „brain drain“ zu verhindern und das Fachkräftereservoir zu stabilisieren. Dies sorgt für mehr Wirtschaftswachstum und Wohlfahrt.
Korruptionskontrolle leistet einen Beitrag zur verantwortungsbewussten Regierungsführung, die den Wohlstand aller Bevölkerungsschichten fördert und dazu motiviert, das Land nicht zu verlassen.
Der Zusammenhang zwischen Korruption und Emigration wird auch vom Bildungs- und Ausbildungsniveau beeinflusst.
Maßnahmen gegen Korruption sollten mit einer Politik zur Verringerung von Ungleichheit verknüpft werden.
Contra
Nimmt die Korruption zu, sorgt dies für eine größere Auswanderung und geringere Zuwanderung von Hochqualifizierten – die Folge ist ein „brain drain“, der die Wohlfahrt im Land verringert und das Wachstum schmälert.
Die Auswanderung von Menschen mit geringer und mittlerer Qualifikation steigt zunächst mit dem Anfangsniveau der Korruption, nimmt aber mit wachsender Korruption wieder ab.
Korruption lässt den Humankapitalbestand und die Bildungserträge eines Landes schrumpfen, erzeugt Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung, wachsende Ungleichheit und sinkende Wohlfahrt.