Relevanz des Themas
Unternehmen in den neuen EU-Mitgliedsstaaten Osteuropas sind produktiver als in anderen Transformationsländern, doch ihr Vorsprung nimmt ab. Generell profitieren weniger produktive Firmen stärker von der EU, allerdings gilt das Gegenteil für Betriebe in ausländischem Besitz. Ausländische Direktinvestitionen leisten keinen Beitrag zur Verbreitung von Wissen und Technologie über die Empfängerunternehmen hinaus. Die Dominanz multinationaler Unternehmen in den neuen EU-Mitgliedsstaaten erhöht vielmehr die Gefahr von Staatsvereinnahmung und asymmetrischer Infrastrukturentwicklung. Der Kapitalzugang bleibt dabei für alle Unternehmen ein Problem.
Wichtige Resultate
Pro
Die EU-Mitgliedschaft fördert die Arbeitsproduktivität durch die Verbesserung der Institutionen und als Reaktion auf die zunehmende Konkurrenz durch ausländische Importe.
Die für einen EU-Beitritt erforderlichen institutionellen Reformen sind ein wichtiger Produktivitätsfaktor.
Verstärkte ausländische Direktinvestitionen nach dem EU-Beitritt führten zu Fortschritten auf dem Gebiet von Management, Technologie und Produktivität.
Für Unternehmen in den neuen EU-Staaten hat sich der Kapitalzugang verbessert.
Contra
Konkurrenz durch ausländische Importe setzt inländische Unternehmen unter Druck; überlebende Firmen steigern jedoch ihre Produktivität.
Der institutionelle Wandel erhöht das Risiko einer Staatsvereinnahmung durch unternehmerische oder politische Interessensgruppen; dies kann inländische Unternehmen benachteiligen.
Die verstärkte Präsenz ausländischer Unternehmen in den neuen Mitgliedstaaten führt nicht zwangsläufig zu Wissens- und Produktivitäts-Spillovers.
Ausländische Produktionsmittel reduzieren die Wertschöpfung in der inländischen Produktion und damit das nationale BIP.
Eine ausgefeilte Bonitätsbewertung durch ausländische Banken kann den Zugang zu Finanzmitteln verringern.