Relevanz des Themas
Hartnäckig hält sich die Behauptung, dass die Arbeitsmarktintegration von Zuwanderern zu Lohneinbußen unter einheimischen Beschäftigten führe. Seriöse wissenschaftliche Befunde widerlegen diese Annahme: Sie dokumentieren fast ausnahmslos, dass es im Durchschnitt keine messbare Auswirkung der Beschäftigung von Migranten auf die Lohnentwicklung gibt. Auch die Lohnabstände zwischen Hoch- und Geringqualifizierten werden durch Immigration allenfalls geringfügig beeinflusst. Auf längere Sicht kann die Beschäftigung von Zuwanderern vielmehr zu Spezialisierung und Lohnwachstum unter Einheimischen führen.
Wichtige Resultate
Pro
Zuwanderung hat nur einen sehr geringen Einfluss auf die Lohnentwicklung.
Ein negativer Einfluss von Zuwanderung auf die Löhne von einheimischen Geringqualifizierten ist empirisch kaum belegt.
Langfristig sorgt insbesondere die Immigration von qualifizierten Arbeitskräften für Innovationen und Produktivitätsvorteile.
In vielen Staaten weisen Zuwanderer einen höheren Akademisierungsgrad auf als Einheimische.
Unternehmen reagieren auf die Verfügbarkeit von Zuwanderern häufig durch Produktionsausweitung und die Aufwertung der Tätigkeitsfelder von etablierten Beschäftigten.
Contra
Negative Lohneffekte von Zuwanderung sind in begrenztem Umfang unter früher eingereisten und erwerbstätigen Immigranten festzustellen.
Je weniger flexibel der Arbeitsmarkt, umso geringer fallen positive Lohneffekte aus, und umso wahrscheinlicher werden negative Beschäftigungswirkungen.
Aufgrund fehlender Auswahlsysteme verfügen manche europäischen Staaten über einen erhöhten Anteil von Geringqualifizierten unter Zuwanderern.